Das Wichtigste vorab: NAPALM DEATH sind zum Trio geschrumpft. Denn der langjährige Gitarrist Mitch Harris hat nur noch Credits als Gastmusiker bekommen, so dass Barney Greenway, Shane Embury und Danny Herrera die Fahnen der UK-Legende hoch halten müssen. „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ stellt insgesamt das 16. Album der Szene-Veteranen dar.
Und bei neuen NAPALM DEATH-Alben stellt sich allenfalls die Frage, ob es sich um ein gutes oder herausragendes Release handelt. Fünf Jahre sind seit „Apex Predator – Easy Meat“ vergangen und von Beginn an fällt auf, wie unglaublich enthusiastisch, frisch und Energie geladen „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ aus den Boxen ballert. Auch scheinen die Herren nicht gewillt zu sein, irgendwelchen Trends hinterherzulaufen, sondern streben nach wie vor danach, selber solche zu setzen. Bassist Shane Embury scheint die Freiheiten als Songschreiber durch den Weggang von Mitch Harris genossen zu haben, denn das Songmaterial zeigt sich wild, sperrig, progressiv und durchweg brutal auf den Punkt. Barney brüllt wie ein junger Gott gegen alle Todsünden dieser Welt an und man kann förmlich seinen angeschwollenen Kamm spüren. Als Beispiel sei „That Curse Of Being In Thrall“ empfohlen, denn dieser Track präsentiert die Form der Band anno 2020.
NAPALM DEATH holen mit „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ zum großen Rundumschlag aus und präsentieren sich auf dem Zenit ihrer langen Karriere. Besser klangen sie selten, so dass durchaus von einem herausragendem Album gesprochen werden muss.