Plattenkritik

Red Fang - Whales and Leeches

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Release Date: 18.10.2013
Datum Review: 14.11.2013

Red Fang - Whales and Leeches

 

 

Wenn man das Buch nach seinem Cover bewerten würde, dann wäre im übertragenen Sinne die aktuelle LP „Whales and Leeches“ der Portlander Stoner Institution RED FANG ein Werk monumentalen Ausmaßes. Da gibt es aber dieses Sprichwort und an jenem ist nun mal etwas dran.

So kann „Whales and Leeches“ zu keinem Augenblick aus dem Schatten des übermächtig scheinenden Vorgängers „Murder The Mountains“ treten. Handwerklich geht man zwar bekannte Pfade, trotzdem findet sich unter den 13 neuen Kompositionen keine Idee die man selbst nicht schon mal aufregender und intensiver präsentiert hätte. Zugegeben, mit „Murder The Mountains“ haben RED FANG 2011 auch den größten Skeptikern zumindest ein wohlwollendes Raunen abringen können und viele, quasi aus der Versenkung heraus, überrascht. Dieses Momentum auf ein weiteres Album zu übertragen ist eine Mammutaufgabe, die nicht immer gelingen kann. Hits des Kalibers „Wires“ oder „Hank is Dead“ schreibt man nicht jeden Tag. Stattdessen kommt nicht nur einmal das Gefühl auf mit einer Kollektion von B-Seiten und aussortierten Riffs konfrontiert zu werden. Die überraschenden Ideen und die Emotionen, die zumindest ich mir persönlich gewünscht hätte und die auch den großen Reiz des Bandsounds ausmachen, kommen dieses Jahr einfach zu kurz.

Um klarzustellen, RED FANG besinnen sich weiterhin auf ihr bewährtes Rezept. Es wird weiterhin High-Power-Stoner-Rock zum Besten gegeben, weiterhin wird an der Gesangsfront, mal mehr oder weniger glücklich gewechselt. „Whales and Leeches“ ist aber ein über weite Strecken vorhersehbar entwickelndes Album geworden, welches zwar auf hohem Niveau stagnierend, niemanden zu heftig aufrütteln sollte. Und genau das ist das eigentliche Problem. Etwas mehr von dem Mut, den man auf dem Vorgänger bewiesen hat, musikalisch die Konventionen des Genres zu sprengen, anstelle die bereits gewonnenen Fans mit dem gleichen Kuchen abzuspeisen, hätte man sich schon gewünscht.

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Bart

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