Plattenkritik

TRADE WIND - You Make Everything Disappear

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Info

Release Date: 15.07.2016
Datum Review: 14.07.2016
Format: CD

Tracklist

 

1. I Hope I Don't Wake Up
2. Lowest Form
3. Tatiana (I Miss You So Much)
4. Radio Songs
5. Grey Light
6. Rare
7. Untitled
8. Je T'Aimerais Toujours

Band Mitglieder

 

Jesse Barnett - Gitarre
Tom Williams - Gitarre
Andrew McEnany - Drums
Randy LeBoeuf - Bass

TRADE WIND - You Make Everything Disappear

 

 

 

Die Erwartungen sind hoch, wenn man von TRADE WIND hört, der Allstar Band um Jesse Barnett von STICK TO YOUR GUNS, Tom Williams von STRAY FROM THE PATH und Andrew McEnany von STRUCTURES , so ist man doch von deren Hauptbands Releases von sehr hohem Niveau gewohnt.

 

TRADE WIND ist die englische Bezeichnung für einen Passat,. Dieser ist nicht gerade für sein ungestümes Temperament, sondern vielmehr für seine Beständigheit und Zielstrebigkeit bekannt.

Das Album „You Make Everything Disappear“ umfasst 8 Songs und auch wenn die einzelnen Bandmitglieder, wenn sie nicht mir ihrer jeweiligen Band gerade auf Tour sind, über Nordamerika verstreut leben, so hört sich das Ergebnis doch erstaunlich erwachsen und reif an. Musikalisch haben TRADE WIND wenig mit dem brachialen Hardcore von STICK TO YOUR GUNS oder STRAY FROM THE PATH zu tun. Viel mehr hat man es mit Post Hardcore zu tun, welcher mehr Wert auf raumfüllende Atmosphäre und Intensität setzt. Während mich der Opener „I Hope I Don't Wake Up“ zwar neugierig macht, mich jedoch nicht vom Hocker reisst, so packt mich das folgende „Lowest Form“ umso mehr. Verzweifelnd klingender Gesang, die Musik untermalt diesen leicht im Hintergrund gehalten zu Beginn den Song mehr, als dass sie den Song vorantreiben würde. Im weiteren Verlauf kommen Musik und Gesang auf ein gemeinsames Niveau und der Song lebt einfach von seiner unglaublichen Atmosphäre, die hier mit wenigen Mittel eindrucksvoll erzeugt wird. Das ist in meinen Augen die große Stärke von TRADE WIND, sich musikalisch ein Stück zurückzunehmen, wenn weniger mehr ist, könnte man auch ganz platt sagen. Einziger Kritikpunkt in meinen Augen, dass das sehr gute Niveau nicht über die komplette Albumlänge gehalten wird und 1-2 schwächere Songs enthalten sind, aber für ein Debut mehr als nur gelungen.

 

TRADE WIND leben von Gefühlen, Intensität und sphärischen Songs und das gelingt trotz „Neben-Band-Status“ verdammt gut. Hier könnt ihr das Interview mit Gitarrist und Sängerr Jesse Barnett zu den einzelnen Songs nachlesen. Unbedingt mal lesen, Platte anhören und im Herbst live auf Tour mit SIGHTS & SOUNDS austesten.

 

Autor

Bild Autor

Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse