Plattenkritik

The Zephyrs - Bright Yellow Flowers On A Dark Double Bed

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 15.10.2005

The Zephyrs - Bright Yellow Flowers On A Dark Double Bed

 

 

Es hat lange gedauert. Nicht nur dieses Review zu schreiben sondern vor allem mit dieser Platte richtig warm zu werden. Das Infosheet liegt neben mir aber trotz meines überdurchschnittlich guten Englisch ist es mir nicht möglich den von Metaphern und Versinnbildlichungen gespickten Text auf den Schirm zu bekommen. Doch mittlerweile ist es mir möglich die Zephyrs Platte in meine eigenen Worte zu fassen. Der Opener "Dancing Shoes" führt den Hörer gleich zu allererst mal in die völlig falsche Ecke, denn hier zu kann man eher seinen Regenmantel anziehen anstatt tanzen zu gehen. Die sanften harmonischen Melodien erinnern mich stark an die letzte Early Day Miners, nur dass die Zephyrs weniger sperrig sind sondern sofort ihre schonungslose Schönheit offenbaren. Der zweite Song "Hell´s Dark Hall" zeigt die andere Seite von "Bright Yellow Flowers On A dark Double Bed"; hier zeigt man sich zwar genauso verträumt aber von einer anders belichteten Seite, die böse Zungen auch Redneck-Flair nennen könnten. Zerrende Gitarren, die an lange Sonnenuntergänge auf dem Bauernhof erinnern, aber durchaus auch von einem Wolkenkratzer in der Großstadt gesehen werden könnten. Dieses Wechselspiel geht über 10 Songs so weiter, wobei der erstbesagte Anteil jedoch überwiegt und immer irgendwo zwischen Traurigkeit und Hoffnung pendelt. Im weiteren Verlauf fühle ich mich immer mehr an die Early Day Miners erinnert. Besonders bei "A Friend" ist dies der Fall.

10 ausgetüfftelte Songs, die es mit gesundem Minimalismus schaffen trotzdem Akzente zu setzen. Als Gäste sind hier viele eher selten gehörte Instrumente vertreten, wie Violinen, Mandolinen und sogar Trompeten. Hin und wieder vernimmt man im Hintergrund auch winselnde Frauenvocals. Alles im allem ein wunderschönes Indie Rock Album, was mich meine Cobolt und Kepler Platten wieder rauskramen lässt. Passender kann der Herbst nicht klingen.

Autor

Bild Autor

Shawn

Autoren Bio