Plattenkritik

This Or The Apocalypse - Haunt What's Left

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Release Date: 05.07.2010
Datum Review: 03.07.2010

This Or The Apocalypse - Haunt What's Left

 

 

Ich weiß ja nicht wie’s euch ging, aber für mich war die letzte THIS OR THE APOCALYPSE ja einer der erfrischendsten und spaßigsten Metalcore-Platten der letzten Jahre. Etwas verspielt, etwas technisch, ja manchmal auch etwas stark AUGUST BURNS RED, aber dennoch irgendwie eigen und ganz besonders. Dementsprechend optimistisch sah ich dem Nachfolgewerk entgegen, und bereits im Vorfeld feierte so manch Pressekollege die Jungs als nächste AUGUST BURNS RED und/oder MISERY SIGNALS. Nun liegt sie mir vor, die neue, und erstmal: Sie ist ganz anders als alles, was THIS OR THE APOCALYPSE zuvor gemacht haben. (Nicht gerade vereinzelnt platzierter) Clean-Gesang bzw. Gebrauch von Spokenwords, catchy Refrains, der neugewonnene Mut zur Melodie, weg von all dem großen technischen (obwohl das THIS OR THE APOCALYPSE natürlich immer noch sind, also technisch) und den kleinen MESHUGGAH-Anleihen… die Liste an Veränderungen könnte ewig so weiter gehen. Im Kern sind THIS OR THE APOCALYPSE aber natürlich immer noch Metalcore, aber vor allem sind sie immer noch gut. „Clean-Vocals“ und ähnliche Schlagwörter lassen ja gerne (auch bei mir) etwas Aufschrecken, doch in diesem Fall steckt auch wirklich was dahinter. Erstmal: Clean-Vocals gibt’s nicht nur im Refrain, und vor allem ist nicht der ganze Song auf den Refrain ausgelegt (wie bei so manch anderem Vertreter dieser Art; ich will mal keine Namen nennen). Zum anderen heißt Catchyness nicht auch das Weggehen vom Experiment und dem spielerischen Anspruch, THIS OR THE APOCALYPSE sind immer noch (oder gerade jetzt!) völlig eigen und spielerisch versiert. Dennoch: Ohrwurmrefrains gibt’s auch auf „Haunt What’s Left“. Dennoch (oder gerade deswegen) funktioniert das Album aber gerade auf Albenlänge, weil es nicht immer mal ein paar Hits und dann wieder ein paar Filler gibt, sondern sich hier wirklich Hit an Hit reiht und man in Punkto Songwriting wirklich Sorgfalt hat walten lassen. Wenn „Monuments“ also einer der erfrischendsten und spaßigsten Metalcore-Platten der letzten Jahre war, dann ist „Haunt What’s Left“ vielleicht DIE erfrischendste und spaßigste Metalcore-Platten der letzten Jahre. Aber psst, ich habe nichts gesagt. Schließlich liegen Alben wie „Controller“, „Deep Blue“ oder „Ley Lines“ gar nicht so weit zurück… Um die Metalcore-Szene scheint es ja doch nicht so schlecht beschaffen zu sein.

Tracklist:

01. Charmer
02. Subverse
03. The Incoherent
04. Lamnidae
05. Hellish
06. Toro
07. Backlit
08. Hayseed
09. Deadringer
10. Revenant
11. Bravado [European Bonus Track]

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed