Plattenkritik

Trap Them - Seizures In Barren Praise

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Release Date: 11.11.2008
Datum Review: 11.11.2008

Trap Them - Seizures In Barren Praise

 

 

Intoniert Jane Doe immer noch den Wolverine Blues in einem schäbig-fiesen Punkschuppen? Die Antwort hierauf lautet: Ja und nein. Tatsache ist: TRAP THEM sind auf ihrem zweiten Longplayer "Seizures In Barren Praise" irgendwie kompakter und eigenständiger geworden. Dennoch bleiben sie eine der authentischsten wütenden Bands dieser Tage.

Am Anfang des wieder einmal unter der Ägide von Kurt Ballou (u.a. YOUNG WIDOWS, MODERN LIFE IS WAR) aufgenommenen Albums steht charakteristisches fiependes Feedback. Wer sich im Anschluss daran eine D-Beat oder gar Grind inspirierte Nummer erhofft, wird indes enttäuscht. 'Fucking Viva' fungiert mit Sunlight Studios-Grabesgroove und Kickdrum eher als Ruhe vor dem kommenden Sturm. Selbiger bricht im darauffolgenden 'Targets' dann auch umgehend los. Die Trademarks und Stärken des Ost-Westküsten Vierers (nunmehr verstärkt um Ex-UNEARTH Drummer Mike Justian) bestehen einmal mehr in der Fusion verschiedenster Subgenres, die ihre Wurzeln weitestgehend im Punk haben. Auch, wenn die Gitarren an schwedischen Death-Legenden á la ENTOMBED und DISMEMBER oder auch ganz alten BREACH geschult sind und Mr. Justian destruktive Blastbeats im Zeptosekundentakt raushaut ('Reincarnation Of Lost Lones'), irgendwo bleiben TRAP THEM stets 'Fucked As Punk', wie sie es auf dem immer noch unerreicht intensiven Debüt bezeichneten. Ein kleines Manko des Albums ist jedoch die Tatsache, dass die analoge Klangfinesse der Interims-EP "Seance Prime" nicht gänzlich erreicht wird. Als mehr als versöhnliche Entschädigung gibt es dafür mit "Mission Convincers" zum Abschluss den mit Abstand längsten TRAP THEM Song der Bandhistorie (über sieben Minuten). Ein mäandrierendes Monster von Song, in welchem Gitarrist Brian Izzi eindrucksvoll unter Beweis stellt wie effektiv geerdetes Riffing sein kann. In diese Richtung dürfen sich TRAP THEM gerne weiterentwickeln. Im Grenzgebiet zwischen Hardcore, (Death-)Metal und Grind zählen sie nicht seit dieser Platte erst zu einer der hoffnungsvollsten Bands.


Tracklist:
01: Day 19 – Fucking Viva
02: Day 28 – Targets
03: Day 26 – Angles Anonymous In Transit
04: Day 29 – Reincarnation Of Lost Lones
05: Day 25 – Guignol Serene
06: Day 20 – Flesh And Below
07: Day 24 – Gutterbomb Heaven On The Grid
08: Day 23 – Invertopia, Day 30 – Class Warmth
09: Day 21 – Roam Day, Day 22 – Absent Civilians
10: Day 31 – Mission Convincers

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René

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