Plattenkritik

V/A - Emo Diaries 10 - The Hope I Hide Inside

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Release Date: 01.01.1970

V/A - Emo Diaries 10 - The Hope I Hide Inside

 

 

Lacht mich von mir aus, aber ohne die Emo-Diaries Reihe wäre ich nicht derjenige der ich heute bin. Ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt. Als ein Kumpel von mir damals den dritten und vierten Teil der Serie anschleppte begann eine neue Zeitrechnung für uns und wir fingen an uns in Mailorderkatalogen zu verlieren, besuchten unsere ersten Shows und dachten noch mal über unsere Frisuren nach. Zu schade, dass er heute einen Bmw Z3 fährt.

Doch als größer Deep Elm Nerd musste ich mir eingestehen, dass die Qualität der Erfolgsreihe stark nachließ und mich nicht mehr wirklich berührte. Immer wieder wurde angekündigt, dass der aktuelle Teil der letzte sei, aber Jon legte erneut einen drauf, was vielleicht nicht immer die richtige Entscheidung war. Sei es drum: „The Hope I Hide Inside“ ist definitiv das Ableben der Emo Diaries und zeigt ein letztes Mal exemplarisch auf was so liebenswürdig an ihnen ist: Neue, unbekannte Bands, die man höchstwahrscheinlich nie zu Ohren bekommen hätte, wenn Deep Elm ihnen nicht diese Forum geboten hätte. Und so belanglos der neute Teil war, so mitreißend ist Teil zehn. Hoffnungsvolle neue Acts geben sich die Klinke in die Hand um ihren Herzschmerz zu vertonen. Genannt sein sollte das neue Signing Sounds Like Violence, die tollen Oliver und besonders A Month Of Somedays. Das Spektrum ist wieder sehr viel weiter gefächert und so vernimmt man nicht nur verträumtes Geklimper sondern auch mal wieder arschtretendes Material, was auf dem Label leider in letzter Zeit rar geworden ist. Sehr gelungen auch der Bailey Drive Song, der Taking Back Sunday und Kollegen wie Mädchen aussehen lässt.

Die Emo Diaries Sage nimmt also doch noch ein wunderschönes Happy-End und einen würdigen Abschied. Man darf gespannt sein, was die in Kürze folgende neue Samplerreihe des Labels mit dem nicht minder pathetischen Namen „This Is Indie Rock“ für uns bereit hält.
R.I.P.

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Werner

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