02.12.2009: Set Your Goals, Broadway Calls, Fireworks - Hamburg - Molotow

02.12.2009
 

 

Nach dem traumatischen Besuch der Color Line Arena kommt ein Abend wie dieser unter Freunden im Molotow direkt auf dem Kiez doch wie gerufen. Stimmungsgetränk auf, rein ins Auto und ab gen Norden. Trotz HSV gegen Wien erreichen wir pünktlich das Molotow und mischen uns unter die gutgelaunten Bandmitglieder und -anhänger. Punkt 21h erfrischen FIREWORKS aus Detroit die dicke Luft mit einem poppunkigen Mix aus NEW FOUND GLORY und POLAR BEAR CLUB-artigen Songs und passen somit perfekt ins Package des Abends. Da ich bis dato noch nicht in den Genuß des aktuellen Albums „All I Have To Offer Is My Own Confusion“gekommen bin, ist mir ein Großteil des Sets schlicht unbekannt. Allerdings bleibt die ein oder andere Melodie hängen und nach der druckvollen ersten Platte der Jungs dürfte sich das Zulegen dieses Longplayers ebenso lohnen. Leider hat man live mit technischen Problemen á la Mikrofonkabel zu kämpfen, was sich noch weiter durch den Abend ziehen sollte.

Nach fixem Umbau (oder beim BROADWAY CALLS Setup eigentlich eher Abbau) übernehmen dann BROADWAY CALLS aus Oregon, die mich in bester BLINK182 Manier (nur besetzungstechnisch) schon beim THE FEST 8 in Florida überzeugten. Gerade Arschtrittnummern ohne überflüssiges Geschnicke oder Geschnacke wie „Election Night“, „Back To Oregon“ oder „Basement Royalty“ zünden live wie auf Platte. Leider gilt es auch hier, dass Mikro in der Bassdrum unter Kontrolle zu kriegen, was einen Teil des Sets soundtechnisch sehr dünn erscheinen lässt. Trotzdem steigt das Stimmungsbarometer im Molotow deutlich an. Mit „Be All That You Can´t Be“ geht es ins Finale und nach knapp 40 Minuten übergibt man die Bühne nun von Oregon nach Kalifornien.

Und auch hier herrscht alles andere als Rockstar-Alarm: Die unglaublich sympathischen sechs Mannen aus San Francisco aka SET YOUR GOALS betreten die Bühne und lassen mit „Summer Jam“ als Opener bitten. Schon beim ersten Mal, als ich die Jungs live bewundern durfte, fielen die zwei Sänger auf, wovon keiner während der Show auch nur eine Sekunde lang überflüssig scheint. Matt, der aussieht, als würde er morgen seinen 14. Geburtstag feiern, sowie Kollege Jordan sind bester Laune und zwingen förmlich zum Mitfeiern. Songs der beiden Alben „Mutiny!“ und dem neuesten Streich „This Will Be The Death Of Us“ wie „Work In Progress“, „Echoes“ oder auch „Look Closer“ oder „Gaia Bleeds“ bieten die Grundlage dafür. Immerhin ein Song der Debut-EP „Reset“ findet ebenso den Weg ins Set. Damit auch alle anwesenden Freunde ordentlich mitfeiern können, werden die Guestvocals der „Death“-LP kurzerhand an z.B. Josh von YOU ME AT SIX oder Kyle von FIREWORKS vergeben – Mrs. Williams von PARAMORE singt ihren Part bei „The Few That Remain“ sogar persönlich. Das jahrelange Touren macht sich bezahlt - live sind die Amis tight, sauber und funktionieren einfach. Nach einer knappen Stunde -natürlich begleitet von leichten Mikrofon-Problemen - endet die Party standesgemäß ohne Zugabe. Den Jungs sei es verziehen, haben sie doch zum Jahresabschluss noch mal eine Fete veranstaltet, die irgendwelche Bollo-Trainingshosen-Spinner erstmal nachmachen sollten.

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