13.12.2019: SACRED REICH, NIGHT DEMON - Karlsruhe - Substage

02.01.2020
 

 

Wochenende, den Weihnachtsurlaub und ein gutes Konzert mit zwei absoluten Top Metal Bands vor Augen, die Aussichten hätten an diesem Freitag den 13. wahrlich schlechter sein können. Die Anfahrt mit der Deutschen Bahn war zwar mit etwas Verspätung verbunden, aber es reichte dann doch noch locker für das erste Bier bevor die Kalifornier von NIGHT DEMON die Bühne betraten. Mit dem zweiten Bier bewaffnet ging es vor die Bühne. Los ging es mit „Ritual“ und wie man es von dem Trio um Sänger und Bassist Jarvis Leatherby gewohnt ist, ging es mit Volldampf und jeder Menge Energie und Tatendrang los. Immer wieder erstaunlich wie es NIGHT DEMON jedes Mal schaffen direkt von 0 auf 100 das Gaspedal durch zu treten. Die folgenden Songs („Full Speed Ahead“, „Dawn Rider“ und „The Howling Man“) werden ohne große Pause und Ansagen den Anwesenden um die Ohren gehauen. Wer NIGHT DEMON kennt, kennt aber auch dieses Ritual, so sind die Kalifornier nicht die Herren großer Worte und schon gar nicht in der ersten Hälfte des Sets. 10 Songs umfasst das Set an diesem Abend, mit „Night Demon“ wird der Auftritt beschlossen und die Band wird mit Sicherheit auch an diesem Abend einige neue Fans gewonnen haben, so zeigen sich die Jungs auch nach dem Auftritt am Merch Stand sehr umgänglich und sympathisch.

 

SACRED REICH haben mit „Awakening“ eines der Top Metal Alben des Jahres 2019 abgeliefert, das erste Studio Album nach über 20 Jahren, schon erstaunlich, wenn es eine Band schafft nach so vielen Jahren nicht einfach nur einen weiteren Aufguss zu präsentieren, sondern wirklich noch einmal ein frisches und starkes Album aus dem Hut zaubert. In den Social Media Kanälen konnte man im Vorfeld des Konzerts in Karlsruhe schon verfolgen, dass die Tour sehr gut, mit etlichen ausverkauften Shows, zu laufen schien. Ausverkauft war die Show an diesem Abend nicht, aber das Substage war schon sehr gut gefüllt. „Divide & Conquer“ vom neuen Album bildete den Anfang und an den Reaktionen des Publikums konnte man heraushören, dass das Album nicht nur in irgendwelchen Top 2019 Listen, sondern definitiv auch in den Köpfen der Leute angekommen ist. Es war an diesem Abend ein sehr gelungener Mix von neuen Songs („Awakening“, „Manifest Reality“, „Killing Machine“, „Salvation“) und alten Klassikern („The American Way“, „Surf Nicaragua, „Death Squad“). Frontman Phil machte nicht nur am Gesang einen verdammt starken Eindruck, sondern hatte den kompletten Gig über ein breites Grinsen im Gesicht, was sich nur schwer beschreiben lässt, falls mal ein Werbespot mit einem möglichst glücklichen, herzlichen und zufrieden wirkenden Menschen gedreht werden sollte, in meinen Augen wäre die Phil die absolute Top Besetzung. Der neben ihm auf der Bühne agierende 22 jährige Joey fegte mit seiner jugendlichen Energie unbändig über die Bühne, die Haare immer über das halbe (oder komplette) Gesicht fallend und als Gegenpol zu Phil mit einem dauerhaft verdammt aggressiven Gesichtsausdruck versehen.

 

Es bleibt zu hoffen, dass SACRED REICH uns die nächsten Jahre weiterhin mit Touren und neuen Alben erhalten bleiben werden, nach der genialen Show an diesem Abend wäre alles andere verdammt schade.