15.06.2018: LIMP BIZKIT - Dresden - Junge Garde

18.06.2018
 

 

Man merkt wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich vor Augen führt, dass es nun fast schon wieder zehn Jahre her ist, als LIMP BIZKIT ihre Rückkehr in Stammbesetzung bekannt gaben. Seitdem ist die Band vor allem auf den Bühnen dieser Welt unterwegs und tourt in regelmäßigen Abständen. Auch in Deutschland wird immer wieder vorbeigeschaut, sodass sich kein alteingesessener Fan beschweren kann, die Band nicht alle paar Jahre mal live sehen zu dürfen. Dabei war es nun bereits im Jahre 2011, als die Nu-Metal-Veteranen ihr letztes Album veröffentlichten. Mit neuen Songs ist somit, seit geraumer Zeit, live nicht zu rechnen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass trotzdem immer wieder zahlreich Menschen auf die Shows stürmen. So auch geschehen in der Dresdner Jungen Garde. Denn hier war das Konzert, wie auch auf einigen weiteren Stopps der Tour, schon seit längerem ausverkauft – gute Voraussetzungen für die Band des Abends. Aber auch aus Besuchersicht sah es gut aus. Das Wetter war ausgezeichnet und lies auf eine grandiose Open-Air-Sause hoffen.

Eröffnet wurde der Abend von BLVCK CEILING. Hier handelte sich aber nicht um eine Vorband im herkömmlichen Sinne, sondern um einen DJ. Der stand 20 Minuten lang hinter seinem Laptop und gab elektronische Musik zum Besten. Interaktion mit dem Publikum gab es keine und wirklich Begeisterung konnte er auch nicht hervorrufen, wirkte das Ganze musikalisch an diesem Abend doch arg deplatziert.

Als nach einer kurzen Pause dann LIMP BIZKIT die Bühne betraten, sah das mit der Begeisterung schon ganz anders aus. Mit ''Hot Dog'', ''Rollin' (Air Raid Vehicle)'' und ''My Generation'' direkt am Anfang ihres Sets, war es aber auch kein Wunder, dass die Masse direkt durchdrehte. Es kam unerwartet, dass die Band gleich eine ganze Ladung ihrer größten Hits so früh abfeuerte. Fred Durst wirkte auf mich in den ersten Songs noch etwas lustlos und abgeklärt, was sich aber im Laufe des Abends zum Glück ändern sollte. Wes Borland hingegen war von Anfang an sichtlich gut drauf. Seine Gitarrenspiel klang darüber hinaus astrein, so wie auch der Rest des Sounds, der fett und druckvoll aus den Boxen kam.

Der Großteil der Setlist bestand aus Songs von den beiden Erfolgsalben ''Significant Other'' und ''Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water''. Teilweise sogar im direkten Mix, wenn beispielsweise ''Nookie'' nur bis zum zweiten Chorus gespielt wurde, um dann grandios in ''Full Nelson'' überzugehen. Mit vereinzelten Tracks fanden aber auch die späteren Platten Beachtung. Gecovert wurde außerdem relativ viel. Für den Ein oder Anderen vielleicht schon zu viel. Tracks wie ''Faith'' von GEORGE MICHAEL und der THE WHO-Klassiker ''Behind Blue Eyes'' gehören heutzutage zum festen Bestandteil eines LIMP BIZKIT-Sets. Zusätzlich gab es aber auch noch ein Cover-Medley, welches in ''Smells Like Teen Spirit'' von NIRVANA mündete. Obwohl es jetzt nicht besonders innovativ ist, ausgerechnet diesen Song zu covern, gelang es aber doch, auch dank der Gesangsübernahme von Wes Borland, ihn unverbrauchter, dreckiger und unterhaltsamer klingen zu lassen, als erwartet. Gefeiert vom Publikum, funktionierte er außerdem als perfekte Überleitung zum nächsten Song.


Ein besonderes Highlight war dann nämlich definitiv das anschließende ''Break Stuff'', bei dem Wes Borland ins Publikum kletterte, um den Song dort inmitten der ausrastenden Menge zu Ende zu spielen. Inzwischen hatte auch die Dunkelheit eingesetzt und die Lichtshow konnte ihre ganze Wirkung entfalten. So war das ganze Spektakel, vor allem weiter oben, mit Blick über das komplette Konzertgelände, wunderbar anzusehen. Die gute Stimmung riss den ganzen Abend lang nicht ab, gerade im vorderen Bereich vor der Bühne gab es so gut wie keine Bewegungspausen. Der Ausraste-Faktor war noch mal besonders groß, als Durst zum Schluss ''Take A Look Around'' ankündigte. Der Song brachte den sehr gelungenen und spaßigen Abend perfekt zum Abschluss. Eine Zugabe gab es zwar keine, trotzdem wirkte das Set rund, ohne das man das Gefühl hatte, einen bestimmten Song schmerzlich vermisst zu haben. LIMP BIZKIT sind älter geworden, lieferten dennoch sehr gut ab und überraschten mit jeder Menge Energie und Spielfreude.

 

Die Bilder zur Show findet ihr hier: LIMP BIZKIT