18.04.2019: HEY RUIN, CITY LIGHT THIEF, MIGAL - Hamburg - Hafenklang

19.04.2019
 

 

HEY RUIN. CITY LIGHT THIEF. MIGAL.
Emo-Post-Hardcore-Punk-Oster-Klassenfahrt. 4 Tage, 4 Konzerte.
Erster Halt: Hamburg, Hafenklang.

Großes, kleines Punk-Rock-Hardcore-Metal-…-Festival im Hafenklang. Im großen Saal des Hafenklangs spielen THE COLD (Hardcore aus Hamburg), KING APATHY (Melodic Metal), A SECRET REVEALED (Modern Black Metal aus Würzburg) und CLEARxCUT (Vegan SxE HC Punk). Oben im Goldenen Salon MIGAL, CITY LIGHT THIEF und HEY RUIN. Wer Lust hat, kann sich ein Kombi-Ticket für beide Konzerte kaufen. Ein Abend, sieben Bands. Konzerte, Konzerte, Konzerte.

MIGAL aus Hamburg und Kiel eröffnen den Abend spät aber pünktlich um 21:30 Uhr. Aufgrund des Feiertags am Tag darauf glücklicherweise zu verschmerzen. Und so ist es auch bereits beachtlich voll im Goldenen Salon im Hafenklang, was die Band sichtlich freut.
MIGAL sind nur in Hamburg mit auf das Konzert mit aufgesprungen. In Oldenburg, Jena und Berlin fehlt der Opening Act.
Die Band aus Ex-TORPEDO HOLIDAY und CHUCK BASS Mitgliedern spielt eine Mischung aus Emo und Post-Hardcore. Teilweise gesungen, teilweise gesprochen, teilweise geschrien. Die hohe, in den gesungenen Strophen teilweise etwas kraftlose Gesangsstimme, wechselt sich mit energiegeladenen geschrienen Parts ab. Im Hintergrund weißen treibende Gitarren den Weg. Schöne Post-Hardcore-Mische.
Schöne Screams, schöner langer Instrumental-Part, schöne ehrliche, längere Danksagung an das Catering, den Club, die anderen Bands,...keine hohlen Phrasen, ehrliche Worte.
Insgesamt gesehen ein gelungener, energiegeladener Auftritt. Gefällt.

Mit sechs Mann wird es auf der Bühne im Hafenklang schnuckelig eng. Kuschel-Konzert. Zumindest optisch. Musikalisch spielen CITY LIGHT THIEF verspielten, englischsprachigen, teils bis zu vierstimmigen Post-Hardcore mit viel, viel Liebe zum Detail. Aus dem Zuschauerraum wird nach dem zweiten Lied und x-ten Bier richtigerweise angemerkt, dass das Ganze noch ein Stück schneller gespielt werden soll. CITY LIGHT THIEF reagieren und driften prompt mehr und mehr in Richtung Hardcore. Gut so.
Die Band aus Grevenbroich, Much und Köln ist extrem professionell. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt, jede Kleinigkeit wurde überdacht, alles kommt aus einem Guss.
Auch CITY LIGHT THIEF merken im Laufe des Konzerts, dass der Platz auf der Bühne etwas eng ist. Dennoch verzichtet die Band auch live nicht auf die Perlen im Set, die teils auf mehrere Keyboards zurückgreifen müssen. Go big or go home.
Der größte Dank des Abends geht an Andre von HEY RUIN, der wiederholt die Oster-Tour geplant und damit dafür gesorgt hat, dass sich CITY LIGHT THIEF ausschließlich ins gemachte Nest haben setzen müssen.
Pünktlich beenden CITY LIGHT THIEF ihr Konzert und lassen dabei (zwischen den Zeilen) das Ende der Band anklingen.
"Wir machen das Ganze nun mehr seit über 10 Jahren. Wenn das hier der letzte Song sein sollte, den wir als CITY LIGHT THIEF aufgenommen haben, dann ist das gut so."
Hoffentlich bis bald.

Zum Abschluss des kleinen Festivals laden HEY RUIN aus Köln, die Organisatoren der kleinen CITY LIGHT THIEF – HEY RUIN – Ostertour. Post-Hardcore ala TURBOSTAAT oder LOVE A. Ach, wie schön.
Das Konzert der Kölner ist etwas Besonderes, denn es ist das erste Konzert zu sechst. Mit einem Mann mehr auf der Bühne werden HEY RUIN auch immer technischer. Keyboard, Effektgeräte,… „Not Sure If Konzert or Informatikerkonvention. HEY RUIN wachsen und wachsen und haben damit nun das gleiche Problem wie CITY LIGHT THIEF - die Bühne wird langsam aber sicher zu eng. HEY RUIN machen es sich leichter, verfrachten den Sänger ins Publikum und machen es sich zu fünft auf der Bühne bequem. Passt.
Die Band ist zur Zeit dabei weitere Songs für die nächste Platte zu schreiben, haben das Brainstorming für die anstehende Tour jedoch kurz unterbrochen, um im Anschluss wieder im Studio zu verschwinden. Gut so.
Wie schon bei CITY LIGHT THIEF hat es sich im Laufe des Abends quasi eingebürgert, der Band gut gemeinte Tipps aus dem Zuschauerraum zu geben. Die Gitarren müssen lauter, der Gesang muss lauter,… alles muss lauter. HEY RUIN fragen artig beim Soundmann nach, der hat jedoch alles unter Kontrolle. Hört sich gut an.
Ansonsten spielen HEY RUIN ein unaufgeregtes, starkes Set mit hippeligem Frontmann der unentwegt von links nach rechts durch die Zuschauer flitzt. Im Anschluss Party. Whoop, whoop.

Post-Hardcore in seinen unterschiedlichsten Facetten.
HEY RUIN. CITY LIGHT THIEF. MIGAL.
Was ein schooner Abend.