19.04.2008: Just Went Black, Empty Vision, The Force Within, Deny Everything, Headed Nowhere - Köln - Kulturbunker Mülheim

19.04.2008
 

 


Der frühe und politisch interessierte Musikfreund hatte ab 19:00 Uhr die Gelegenheit einer Informationsveranstaltung der Antifa Hamburg zum Naziaufmarsch am 1. Mai in Hamburg beizuwohnen und sich anschließend am leckeren veganen Verköstigungsstand zu erquicken, bevor die italienischen HEADED NOWHERE vor einem sich erst langsam füllenden Saal ihren temporeichen Hardcore/Punk servieren. Das motivierte Gespann hat zwar mit einigen technischen Problemen zu kämpfen, nutzt die Zeit jedoch für einige politische Statements. Nach einer knackigen halben Stunde mischt man sich auch schon wieder unters Publikum um den restlichen Abend von der anderen Seite der Bühne zu erleben.

DENY EVERYTHING sind als nächstes an der Reihe und liefern ein energetisches Heimspiel mit deutlich mehr Action im Publikum ab. Am Abend zuvor hat man noch in Troisdorf gespielt, an diesem Tag gehörte man mit dem gleichen Set stimmungstechnisch ganz klar zu einem der Highlights. Der Kulturbunker ist mittlerweile einigermaßen mit ca. 150 Leuten gefüllt, was die Räumlichkeit mit den doch recht hohen Decken bei weitem nicht füllt. Auch im weiteren Verlauf will trotz der guten Bands die richtige Atmosphäre nicht wirklich aufkommen und THE FORCE WITHIN, die an diesem Abend ihre vorletzte Show ever spielen, können auch an diesem Umstand nichts ändern. Die Band zeigt sich jedoch auch ziemlich wortkarg, unkommunikativ und über weite Distanz verhältnismäßig bewegungsfaul - von einer Band, die kurz vor der Auflösung steht, hätte ich durchaus ein wenig mehr erwartet.

Apropos Erwartung, die norddeutschen EMPTY VISION sind mal wieder unterwegs und haben auch eine neue EP im Gepäck. Normalerweise ein Garant für eine super Live Show steckt auch an diesem Abend ein wenig der Wurm im Set der Jungs. Frontmann Michael ist stimmlich zwar deutlich angeschlagen, beweist jedoch mit seinen humorvollen Ansagen und Kommentaren einmal mehr seine Entertainer Qualitäten und so liefert man ein ordentliches Set ab, welches zwar hinter dem Potential der Band zurückbleibt aber dennoch Spaß macht.

Den leidenschaftlichem Abschluss dieses Konzertabends gab es durch die Hamburger Mannen von JUST WENT BLACK mit ihrer klassischen Punk/Hardcore Mischung. Das energetische Set der Band lebte vor allem durch den ausrastenden Frontmann Sven, der sich bereits nach kurzer Zeit selber die Lippe aufgeschlagen hat, rumblutete und die Zuschauer zur späten Stunde noch einmal animieren konnte. Ein schöne Veranstaltung neigt sich dem Ende entgegen und man kann sich für die Zukunft eigentlich nur wünschen, dass ein paar mehr Musikfreunde diese löblichen Shows besuchen.