2018.06.10: FOO FIGHTERS, THE KILLS, WOLF ALICE - Hamburg - Trabrennbahn

12.06.2018
 

 

Die FOO FIGHTERS sind angekommen. Angekommen auf dem Rock-Olymp dieser Welt. Sie haben es sich dort bequem gemacht und es ist nur schwer vorstellbar, dass sie diesen Platz so schnell wieder abgeben werden. Am Sonntagabend auf der Trabrennbahn Bahrenfeld in Hamburg hat die Band erneut bewiesen, warum der Platz nur ihnen gehören kann. 60.000 Besucherinnen und Besucher erlebten ein zweifelsfrei großartiges Konzert.

Früh startete der Konzertabend, denn es sollten zwei Vorbands spielen und das Konzert sollte um 22:30 Uhr vorbei sein. Bereits um 17:30 Uhr ging mit WOLF ALICE die erste Band des Abends auf die Bühne, die beim Publikum allerdings noch für wenig Begeisterung sorgte. Trotzdem war die Trabrennbahn schon gut gefüllt. Einige versuchten noch verzweifelt ein paar Kaltgetränke ergattern. Dies sollte jedoch den ganzen Abend über eine schwierige Aufgabe bleiben.

THE KILLS folgten auf WOLF ALICE und starteten ihr Set um 18:45 Uhr. Rund um die symphatische Frontfrau Alison Mosshart entstand ein schönes Set der britisch-amerikanischen (Indie-)Rockband. Mosshart wirbelte über die Bühne und ließ ihre blonde Mähne immer wieder durch die Luft kreisen. Nach ca. 45 Minuten war Schluss für das Duo, das live von weiteren Musikern unterstützt wird. Die letzten Vorbereitungen für die FOO FIGHTERS wurden getroffen.

Um ca. 20:00 Uhr kamen die FOO FIGHTERS dann auf die Bühne. Dave Grohl lief direkt zu Beginn von links nach rechts, um möglichst viele der Gekommenen zu begrüßen. Mit “Run” vom aktuellen Album “Concrete And Gold” startete die Band ins Set. Mit “All My Life” im Anschluss gab es gleich einen persönlichen Favoriten um die Ohren. Mit “Learn to Fly” und “The Pretender” wahre Kracher der Banddiskografie. Das Publikum war entsprechend begeistert. Und die FOO FIGHTERS selbst? Die konnten es noch nicht so ganz fassen, dass heute Abend 60.000 Besucherinnen und Besucher zu einem FOO-FIGHTERS-Konzert gekommen waren und überlegten, wer denn nach ihnen auf der Bühne stehen würde. U2?

Es folgten “The Sky Is a Neighbourhood”, “Rope”, ein etwas sehr in die Länge gezogenes Drum Solo und “Sunday Rain”. Für “My Hero” lief Dave Grohl bis zum Ende des T-förmigen Stegs, der sich mittig von der Bühne weit ins Publikum erstreckte. Der Wind blies ihm ins Gesicht und durch die Haare und Grohl scherzte, dass er sich wie ein “fucking rockstar” fühlte. Wenig später stellte er dann fest, dass sich so wohl BEYONCÉ bei ihren Konzerten fühlen müsse und widmete “My Hero” kurzerhand der Sängerin. Alle sangen für BEYONCÉ und die FOO FIGHTERS. Nach “These Days” und “Walk” spielte die Band einen Cover-Block, ebenfalls etwas zu lang, wie das Drum Solo. Zieht man in Betracht, dass die Band inzwischen neun Studioalben veröffentlicht hat, ist ein übergroßer Block aus insgesamt fünf Cover-Songs wirklich nicht notwendig, auch wenn nicht alle Stücke in Gänze gespielt wurden. Nichtsdestotrotz gab es diese auf die Ohren. Von “Another One Bites The Dust” zu “Imagine” über “Jump” und “Blitzkrieg Bop” zum QUEEN-Cover “Under Pressure”, bei dem Grohl und Taylor Hawkins die Positionen tauschten. Auch Hawkins hat durchaus Qualitäten am Mikro, doch kaum ein Schlagzeuger wie er spielt mit einer solchen Leidenschaft und Spielfreude. Gut also, dass bei “Monkey Wrench” die Rollen wieder zurückgetauscht wurden und Hawkins frenetisch auf sein Kit hämmern konnte.

Es folgten “Wheels”, “Breakout”, “Dirty Water” und “This Is a Call” und Grohls Stimme hielt. Genau vor einer Woche bei Rock am Ring hatte der Sänger aufgrund einer Erkältung noch einige Schwierigkeiten mit seiner Stimme und benötigte Unterstützung bei einigen Songs. In Hamburg war die Rockröhre jedoch wieder mit voller Kraft am Start!

Es folgten die letzten drei Songs des Abends. Bei “La Dee Da” von “Concrete And Gold” holten sich die FOO FIGHTERS Alison Mosshart erneut auf die Bühne, um den Song gemeinsam zu performen. Mit “Best of You” und “Everlong” wurde das ca. 2 Stunden und 20 Minuten lange Set beschlossen. Beide Songs zeigten nochmals die große Stärke der FOO FIGHTERS, denn die Band hat es geschafft eine musikalische Sphäre zu finden, die alle begeistert. Egal ob Metalhead oder Pop-Musik-Liebhaber. Die FOO FIGHTERS ziehen alle in ihren Bann. Ein weiterer Faktor ist natürlich auch Dave Grohl, der mit seiner symphatischen und auf dem Boden gebliebenen Art begeister. Nicht auszudenken was aus diesem grandiosen Sänger und Musiker (nicht) geworden wäre, wenn es NIRVANA länger gegeben hätte oder noch geben würde. Egal, "Best of You" und "Everlong" bildeten eine perfekten Abschluss für ein großartiges Konzert einer Band, die hoffentlich noch viele Jahre genau so weitermacht wie momentan. 

Während des Konzerts hatte Dave Grohl alle Konzertbesucherinnen und -besucher zu einer Weinverköstigung am Montag ins Weihnhaus Gröhl eingeladen. Jede Menge Fans folgten dem Aufruf und waren pünktlich um 12:00 Uhr vor Ort. Nur Dave Grohl war es nicht. Wein gab es dennoch für alle, denn der Inhaber Holger Bracker hielt das nicht vereinbarte Versprechen des FOO FIGHTERS-Sängers. Am Ende kam Grohl dann aber tatsächlich noch ins Weinhaus, um sich beim Inhaber für die Verköstigung der Fans zu bedanken. Wie gesagt. Auf dem Boden geblieben.

Wie die Organisation an den Eingängen war, kann ich nicht beurteilen. Ich habe sowohl positive als auch negative Berichte gelesen und gehört. Was die Versorgung mit Speisen und Getränken anging, habe ich während des gesamten Konzerts immer wieder lange Schlangen an den Ständen beobachtet. Insbesondere bei den Kaltgetränken kam es teilweise zu langen Wartezeiten. Ein paar weitere Getränkestände und vor allem ausreichend Getränke an den Ständen wären wünschenswert gewesen. Vielleicht wird dies bei kommenden Konzerten auf der Trabrennbahn umgesetzt.

Hier unsere Fotos des Konzerts:

FOO FIGHTERS | THE KILLSWOLF ALICE

Und hier die Setlist der FOO FIGHTERS:

1 Run
2 All My Life
3 Learn to Fly
4 The Pretender
5 The Sky Is a Neighbourhood
6 Rope
7 Drum Solo
8 Sunday Rain
9 My Hero
10 These Days
11 Walk
12 Another One Bites the Dust / Imagine / Jump / Blitzkrieg Bop
13 Under Pressure
14 Monkey Wrench
15 Wheels
16 Breakout
17 Dirty Water
18 This Is a Call
19 La Dee Da
20 Best of You
21 Everlong