2018.08.15: LIMP BIZKIT, DOG EAT DOG - Hannover - Swiss Life Hall

19.08.2018
 

 

Kann diese Band bitte nie wieder ein neues Album veröffentlichen? Diese Frage kam mir nach dem Konzert von LIMP BIZKIT in der Swiss Life Hall zu Hannover immer und immer wieder in den Kopf geflattert. Seit geraumer Zeit wird gemunkelt, vermutet und vorausgesagt wann und ob LIMP BIZKIT ihr neues Album “Stampede of the Disco Elephants” veröffentlichen. Der Konzertabend in Hannover hat gezeigt, dass die Veröffentlichung eigentlich nicht nötig ist.

DOG EAT DOG standen bereits um 19:45 Uhr auf der Bühne. Ursprünglich sollte es um 20:00 Uhr losgehen in der Swiss Life Hall, doch die Band bestand darauf 45 Minuten zu spielen, weshalb das Set kurzerhand nach vorne verschoben wurde. Einige Jünger der Band konnten in den ersten Reihen ausgemacht werden. Eine halbe Stunde Support-Auftritt hätte aber auch ausgereicht.

Die obligatorische halbstündige Umbaupause konnte genutzt werden, um frische Luft zu schnappen, Bier zu holen oder die sanitären Anlagen aufzusuchen. Bei mir kam zunehmend stärker die Frage auf, welches Gesicht von LIMP BIZKIT das Publikum in Hannover heute zu Gesicht bekommen würde. In der Vergangenheit waren LIMP BIZKIT nicht immer eine Konstante was Live-Shows angeht. Es gab gute, es gab aber auch sehr schlechte und lustlose Konzerte. Es sollte der beste Auftritt von LIMP BIZKIT werden, den ich bisher gesehen hatte.

Begleitet von “Purple Rain” von PRINCE betraten Fred Durst und seine Kollegen die in violettes Licht getauchte Bühne und legten mit “Show Me What You Got”, “Hot Dog” und “Rollin’ (Air Raid Vehicle)” los. Die Hannoveraner waren sofort voll da und verwandelten den Innenraum der Swiss Life Hall in eine Art menschliche Hüpfburg. Die Energie zwischen Band und Publikum übertrug sich und schaukelte sich hoch. Fred Durst zeigte sich zudem unheimlich fannah (so habe ich ihn noch gar nicht erlebt). Bei “Gold Cobra” lief der Sänger ins Publikum und begrüßte seine Fans von der Tribüne aus. Später im Set stellte sich Durst zudem auf den Wellenbrecher und sang gemeinsam mit den Fans.

Das Hauptaugenmerk der Setlist wurde wieder einmal völlig zu Recht auf “Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water” gelegt. Neben “Hot Dog” und “Rollin’ (Air Raid Vehicle)” befanden sich “My Generation”, “Livin’ It Up”, “My Way” und “Take a Look Around” in der Setlist. Auch “Nookie” und “Break Stuff” vom Vorgänger “Significant Other” durften nicht fehlen. LIMP BIZKIT spielten eine wahre Hit-Setlist und spielten erneut auch “Killing in the Name” von RAGE AGAINST THE MACHINE. Etwas überraschend befand sich auch “Behind Blue Eyes” in der Setlist. Durst erzählte, dass er am Konzerttag von einem Mann gefragt wurde, ob er ihm eine Million Euro geben könne, was Durst verneinen musste. Er wurde auch gefragt, ob er “Behind Blue Eyes” an diesem Abend spielen könne. Kein Problem! Durst stand kurz vor Ende des Konzerts allein auf der Bühne und sang das Cover von THE WHO mit Unterstützung von 5.000 Hannoveranerinnen und Hannoveranern, die das Ende des Stücks komplett alleine sangen. Absolute Gänsehautstimmung, in der für diesen Moment leider viel zu steril wirkenden Halle. Mit “Take a Look Around” und ohne Zugabe wurde das Konzert beendet. Verschwitzt und zufrieden verließen die Anwesenden die Halle. 

Knapp 1,5 Stunden zeigten LIMP BIZKIT wie gut sie noch sein können. Wes Borland war aktiv und schien sehr viel Lust daran zu haben auf der Bühne zu stehen. Fred Durst präsentierte sich ungewöhnlich fannah. Der Sound war für Hallenverhältnisse völlig in Ordnung. Und das Publikum? Gab von vorne bis hinten Vollgas. Diverse Moshpits, nicht abbrechendes Hüpfen und eine enorme Textsicherheit. In dieser Verfassung brauchen LIMP BIZKIT keine neuen Songs. Die alten Songs aus Ende der 90er/Anfang der 2000er sind noch immer druck- und energievoll, zudem scheint die Band jede Menge Lust auf genau diese Songs zu haben.

Unsere Fotos vom Abend: LIMP BIZKITDOG EAT DOG

Setlist:

1. Show Me What You Got
2. Hot Dog
3. Rollin’ (Air Raid Vehicle)
4. Covers Medley (Master of Puppets / Raining Blood)
5. Gold Cobra
6. My Generation
7. Livin’ It Up
8. Nookie
9. Re-Arrangend
10. Killing in the Name (RAGE AGAINST THE MACHINE Cover)
11. My Way
12. Break Stuff
13. Behind Blue Eyes (THE WHO Cover)
14. Take a Look Around