20.02.2020: DAVE HAUSE & THE MERMAID, DEAR FATHER - Vancouver, BC - Lana Lou's

22.02.2020
 

 

Vom Kirchensaal-Klangerlebnis zum Stammtisch im hiesigen Alternative-Restaurant: DAVE HAUSE ist ein gefragter Mann und das weltweit. Gerade erst aus Europa zurueckgekehrt gibt sich der ehemalige THE LOVED ONES-Frontmann und KID DYNAMITE Roadie mit seiner Band THE MERMAID am ersten Abend seiner US/CA-Tour in Vancouver die Ehre. Der Schauplatz ist eher unueblich. Das "LanaLou's" ist eine Mischung aus Restaurant, Kneipe und Kulturzentrum in einem eher "unfortunate" Viertel der Stadt. Im Vorfeld verkuenden die Veranstalter den Ausverkauf, dennoch ist im heimeligen Inneren nicht von einer Menschenmenge zu sprechen. DEAR FATHER ist Ted Kim, ein sympathischer junger Mann, der leicht nervoes winterliche Folknummern zum Besten gibt. Die Stimme ist zart, die Atmosphaere gemuetlich, ausser ein Gast traut sich zu husten oder sein Bierglas zu unvorsichtig auf dem Tisch abzustellen.

Echte Wohnzimmerstimmung, das faellt auch dem Bruedergespann Hause aus Philadelphia sofort auf. "They told me it's a restaurant. They were not joking" scherz Dave, nachdem er puenktlich um 22:15h das Set mit "Eye Ay I" beginnt. Der Saal bildet eine Menschentraube, die erwartungsfreudig vor der nicht vorhandenen Buehne klebt und mitklatscht, singt und feiert. Der Grossteil der Setlist wird getragen von Material des aktuellen Albums "Kick", fuer dessen Liveversionen Dave und sein Bruder Tim die Harmoniegesaenge bis ins Detail perfektioniert haben. Das sorgt bei "Bearing Down" fuer Gaensehaut und bei "Dirty Fucker" fast fuer einen Moshpit. Zwischendurch gibt sich DAVE HAUSE zu erkennen als Entertainer, Wandersmann und Familienvater - und ist stets auf einer Wellenlaenge mit dem ca. 100 Personen umfassenden Publikum. Keine Spur von Attituede oder Protz, eher Scherze und natuerlich laute Hits wie "We Could Be Kings" und leise Hits wie "Shaky Jesus" gilt es gekonnt zu platzieren.

Am heutigen Abend klettert der schmaechtige Wahlkalifornier noch weiter hinauf auf der Sympathieleiter, wenn ueberhaupt noch viel Platz nach oben bleibt. "Ohne "C'mon Kid C'mon" geh ich hier nicht weg" munkelt es aus der letzten Reihe, nachdem feststeht das die Zugabe im heutigen Set integriert werden wird. Noch ein fixer Shoutout an DEAR FATHER, die Theatherkuenste des Soundmannes und das Kuechenpersonal, dann wird auch dieser letzte Wunsch Wahrheit und traegt zu einem wunderbar intimen, hochklassigen und umarmenden Konzerterlebnis bei.