22.06.2007: Pressure Festival - Herne - Gysenberghalle - Tag 1

22.06.2007
 

 

Ein Festivalbericht ist ja immer so eine Sache: man fährt ein Wochenende irgendwo hin, mit Freunden, um Spaß zu haben und viele Bands zu sehen. Aber meist gehen ein oder zwei dieser Vorsätze immer verloren oder werden nicht so umgesetzt wie man das eigentlich wollte. So auch dieses Jahr beim Pressure Festival in Herne. Wir hatten uns ganz fest vorgenommen, nach dem letzten Jahr, wo es teilweise einfach viel zu heiß war um in der Gysenberghalle dahinzusiechen, doch dieses Jahr bei diesem tollen Line-Up uns so viele Bands wie möglich anzusehen. Tja, gute Vorsätze, schlechte Umsetzung. Doch dieses Jahr scheiterte das die ersten beiden Tagen vor allem an der unglaublich schlechten Organisation seitens Alveran Records. So unkompliziert wie der Einlass letztes Jahr über die Bühne ging, um so schlechter lief es dieses Jahr. Wir waren bereits gegen vier auf dem Festivalgelände um uns einen guten Parkplatz zu sichern und auch als Auftakt die erste Band zu sehen. Nichts da! Ab 17:30h war Einlass und wir konnten unsern Augen kaum trauen, als wir die Menschenmasse vor dem Einlass sahen, die kein Stück weniger zu werden schien trotz verstreichender Zeit. Da dachten wir uns dann, warten wir ein wenig, bis der Andrang nachlässt – nix da! So haben wir dann im Getümmel um den Einlass, im Regen und mit drückender Blase die ersten beiden Bands verpasst um uns dann auf dem Seite wo „Dauerkarten“ stand sagen zu lassen, dass hier nur Leute rein dürften, die schon ein Bändchen hatten und so mussten wir uns erneut auf der anderen Seite noch einmal anstellen.

Als wir dann endlich an der Kasse standen bekamen wir sogar noch ein Gespräch des Security Chefs mit, der sich ebenfalls über die Zustände beschwerte. Endlich drin haben wir in einer sehr vollen Halle dann noch ein paar Songs von RISE & FALL mitbekommen und waren aber doch davon überzeugt, dass das mit dem Einlass ab jetzt nicht mehr so schlimm sein würde. Auch hier wurden wir leider, leider eines besseren belehrt! Nachdem wir die Halle wieder verließen um noch ein wenig Nahrung aufzunehmen, sahen wir, dass die Schlange vor dem Eingang noch immer nicht weniger geworden war! Und so verpassten wir nach einem kleinen Imbiss schon wieder fast drei Bands beim Warten auf den Einlass – trotzdem wir mittlerweile Bändchen hatten. Verpasst haben wir so zu unserm Bedauern: LENGTH OF TIME, JOB FOR A COWBOY und noch einige Songs von KNUCKLEDUST.

Endlich dann doch wieder in der Halle haben wir es uns auf der schon vollen Tribüne bequem gemacht um dem monströsen Gemoshe bei einer Beatdown-Band wie KNUCKLEDUST zu entgehen. Und von oben war das wirklich auch ein Spektakel: in einer sehr gut gefüllten Halle (so zwischen 2.500 und 3.000) wurde gemosht, was das Zeug und die Knochen und Muskeln hergaben. Kein Wunder, denn das Pressure wird mehr und mehr zum Stelldichein der Bollo-Szene. Hier heißt es sehen und gesehen werden und im Pit auffallen dann mit seinen Verletzungen oder den ausgeteilten Tritten und Schlägen anzugeben. Jedem das seine eben. Wer nicht verletzt werden will und lieber Beobachter als Teilnehmer ist, hatte dennoch genügend Platz und auch Sichtmöglichkeit um die Bands zu genießen.

Die Bollos und HC-ler hatten dann bei AS I LAY DYING erst mal Pause und die Metaler waren am Zug. Mit unglaublich wuchtigem Sound knallten AS I LAY DYING dem willigen und weiterhin tanzwütigem Publikum ihr Set um die Ohren. Auch der neue Song des bald kommenden neuen Albums kam gut an und die Menge war begeistert von einer überzeugend guten Band.

Dann lehrte sich die Halle stetig, denn es ist und bleibt eine Tatsache: CONVERGE spalten die Gemüter. Mit ihrem Chaos-Hardcore sind sie nicht jedermanns Geschmack und eigentlich auch meiner nicht. Die „Jane Doe“, die ich mir mal gekauft hatte, habe ich bereits nach zweimal hören wieder verkauft, weil ich zu dieser Band einfach keinen Zugang finde. Doch ich war gespannt, weil ich gehört hatte wie gut sie als Liveband sein sollten und wollte wissen, ob sie mich doch noch überzeugen können oder nicht. Leider war dem nicht so. CONVERGE gaben ihr Bestes und legten eine energetische Show hin, doch leider gingen ihre Songs und auch Gesang der Frontmanns Jacob Bannon in einem sehr schlechten Sound unter und so konnte man teilweise außer Brei nicht viel ausmachen – zumindest solche CONVERGE-Neulinge wie ich. Die Fans der Band waren dennoch begeistert und überzeugt und gingen glücklich noch mal mit einem Auge oder zwei auf den Merch geworfen in die Nacht hinaus um entweder in ein Zelt zu kriechen, sich es in einem Auto oder Wohnwagen oder gemütlich in einem Hotelzimmer, bei Freunden oder einfach zu Hause gemütlich zu machen – und auf den 2. Tag gespannt zu sein.

Galeries:
As I Lay Dying
Converge
Job For A Cowboy
Knuckledust
Rise And Fall
Length Of Time
Animosity