26.04.2019: DONOTS, ANTI-FLAG, ITCHY - Berlin - Columbiahalle

28.04.2019
 

 

25 Jahre DONOTS – das muss natürlich gefeiert werden. So packten die Ibbenbürener befreundete Bands und langjährige Weggefährten mit ein, um das Ganze mit einer Tour ausgiebig zu tun. In der ausverkauften Berliner Columbiahalle waren ITCHY und ANTI-FLAG anwesend, um zu gratulieren. Aber auch ein paar unangekündigte Gäste sollten an diesen Abend auf der Bühne erscheinen.

In der Columbiahalle angekommen, wurde schnell klar, dass es auch ohne Musik ein heißer Abend werden sollte. Denn in der Halle war es schon überraschend warm - Abkühlung bei dem bevorstehenden Lineup definitiv nicht in Sicht.
Als ITCHY dann mit ''Why Still Bother'' den Abend eröffneten, hatten sie die Leute, wenig überraschend, direkt auf ihrer Seite. Ausgelassene Stimmung ab Minute eins. Live liefert die Band, heute inklusive leuchtendem ITCHY-Schriftzug, eigentlich immer ab. Das schienen viele zu wissen, denn kurz nach sieben war die Halle dann auch schon voll. Die Band freute es und lieferte in der guten halben Stunde einen mehr als gelungenen und unterhaltsamen Start in den Abend ab. An den lautstarken Zugaberufen unschwer zu erkennen, hätte der Auftritt, der mit ''Down Down Down'' sein Ende fand, gerne noch etwas länger gehen können.
Bevor ANTI-FLAG anfingen zu spielen, wurden sie von den DONOTS, wie zuvor auch schon ITCHY, persönlich angekündigt. Hier gab es dann bereits den ersten unangekündigten Gast des Abends. Joshi von ZSK unterstützte die Band bei ''Die For The Government'' und nutzte gleich die Gelegenheit zum Sprung in die Menge. Auch hier herrschte ab dem ersten Song eine großartige Stimmung. Wie man es nicht anders kennt, war aber auch auf der Bühne wieder einiges los. Chris #2 kannte wie immer kein Halten, sprintete über die Bühne, kroch auf dem Boden und sprang von Boxen und Schlagzeug. Selbiger nahm auch noch ein Bad in der Menge, als er beim letzten Song inmitten des Publikums performte, bevor die Bühne frei zum Umbau für die Geburtstagsband gemacht wurde.

Nach diesen zwei musikalischen Hochkarätern, hatten viele bereits eine Erfrischung nötig und stürmten noch schnell die Getränkestände, bevor es weiter ging. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Bühne noch hinter einem Vorhang versteckt. Als dieser kurz nach neun fiel, ging es zwei Stunden lang rund im #Berghainfürassis, der gut beschreibende Hashtag, den die DONOTS für den Abend später noch vergeben sollten. Springende, grölende und singende Menschen, wohin das Auge reichte. Stagediver am laufenden Band und eine Band, die das Ganze nicht so ganz fassen konnte. Selbst zwischen den Songs wurde es nie leise, sondern lieber immer wieder „Happy Birthday“ angestimmt.
Im Laufe des Abends gesellten sich noch weitere Überraschungsgäste wie Jan von Turbostaat oder die Antilopen Gang zur Band auf die Bühne. Auf große Effekte, ausgenommen einer Konfettikanone, verzichtete man. Die brauchte man auch gar nicht und hatte noch was ganz Anderes im petto. So wurden im Innenraum und auf dem Rang Knicklichter verteilt, die während der aktuelle Song wieder einsetzte in die Luft geworfen werden sollten. Und gegen dieses optische Schmankerl sehen so manch teure und aufwendige Showelemente alt aus – es kann so einfach sein. Zwar standen die DONOTS anschließend noch gefühlt zehn Minuten in einem Regen aus Knicklichtern, die sich in ihrer Anzahl verdreifacht zu schien hatten – dennoch nahm man es mit Humor. Zum Glück ging nichts ins Auge. Die Setlist war eine Reise durch alle Phasen und Stilwechsel, die die Band über die letzten 25 Jahre vollzogen hat. Den größten Anteil gab es von den deutschsprachigen Alben ''Karacho'' und ''Lauter als Bomben''. Im ersten Zugabenblock kamen dann mit ''Whatever Happened to the 80s'' und ''We're Not Gonna Take It'' aber vor allem die Klassiker zum Einsatz. Immer noch sichtlich überwältigt von dem, was da abging, nahm die Band nach ''So Long'' Platz am vorderen Bühnenrand, um dass Ganze aufsaugen zu können. Abschließend wurde noch der Rücken geschont, indem man den letzten Song ''Good-bye Routine'' einfach mit allen Anwesenden im Liegen und in der Mitte des Publikums spielte. Und so endete eine Geburtstagssause, die nicht perfekter hätte sein können. 25 Jahre DONOTS – kein Stück müde und immer noch verdammt mitreißend. Na dann, auf die nächsten 25!


Alle Bilder gibt es hier: DONOTSANTI-FLAGITCHY