Interview mit LASTING TRACES

04.11.2015
 

 

Allschools: Hey Jungs, vielen Dank für eure Zeit für dieses Interview! Lasst uns mal gleich mitten rein gehen: Euer neues Album „You + Me“ ist vor kurzem via Redfield erschienen. Wann und durch welchen Impuls hat der Prozess zu diesem Album bei euch angefangen?

Also der Startschuss zum Songwriting hat bereits Anfang 2013 begonnen. Nachdem unsere 7inch „Elements“ veröffentlicht wurde und Felix und Lorenz in die Band gekommen sind, war für uns klar, dass wir gerne wieder ein Album machen möchten. Dieses neue „Bandgebilde“ hat uns einen Schub an Kreativität verschafft und wir konnten uns beim Songwriting wirklich gut austoben. Tatsächlich fertig waren die Songs allerdings erst im Studio im Frühjahr 2014. Dort haben wir auch noch einiges umgeschrieben, bis es dann final im Kasten war.

Allschools: Der Titel ist „You + Me“ - vorraussichtlich geht es inhaltlich viel um Beziehungen oder wie ist das Album zu verstehen?

Alle Songs erzählen prinzipiell eine eigene kleine Geschichte und funktionieren unabhängig voneinander. Nichtsdestotrotz werden gerade die Beziehungen zu den verschiedensten Menschen in unseren Leben beleuchtet: Partner, Freunde, Eltern, Kollegen, etc. …Menschen, die sich in unserem Kosmos aufhalten. Die ganzen Aspekte des Zusammenseins mit unterschiedlichen Charakteren finden wir einfach super spannend und zeitlos, weil sie eine so große Bandbreite an Emotionen vereint. Der Titel ist demnach eher ein Spiegelbild von uns selbst und wie wir uns durch diese Menschen in unserem Umfeld verändern oder verändert worden sind.

Allschools: Wie kann man sich das Songwriting bei euch vorstellen? Gibt es einen Vorreiter oder entstehen die Songs gemeinsam bei den Proben?

Man kann schon sagen, dass Daniel und Felix die Hauptarbeit machen. Daniel hat ein Riff im Kopf, dann jammen die beiden und nehmen erste Ideen auf. Am Computer bastelt Daniel dann noch verschiedene Versionen von den Songs, damit wir anderen uns auch grob vorstellen können, wohin die Reise gehen soll. Trotzdem versuchen wir uns bis zum Schluss alles offen zu halten und sind von spontanen Änderungen, was z.B. die Songstruktur und/oder Melodien angeht ganz und gar nicht abgeneigt.

Allschools: Habt ihr euch an bestimmten Bands orientiert oder frei nach euren Vorstellungen losgelegt?

In unseren Anfangstagen gab es natürlich Bands, die wir abgefeiert haben und die für uns musikalisch eine Art Vorbild waren. Unser Ziel war nie irgendetwas zu kopieren, aber man fand eben den Sound von bestimmten Bands geil und wollte auch eine ähnliche Richtung einschlagen. Mittlerweile sind ein paar Jährchen ins Land gezogen und wir sind musikalisch alle so weit gewachsen und haben uns entwickelt, dass wir uns nicht an einzelnen Bands orientieren. Wir versuchen einfach im Rahmen unserer Möglichkeiten die bestmöglichen Songs zu schreiben. Für uns muss es einfach geil klingen. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob bspw. mehr Clean Gesang dabei ist, oder nicht. Ob es eher Midtempo oder voll nach vorne geht. Keine Limits und keine Grenzen. Wir fühlen uns wirklich sehr losgelöst von musikalischen Zwängen, das ist schon sehr befreiend.

Allschools: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Redifeld?

Als unser Album fertig aufgenommen war, stellte sich natürlich auch bei uns die Frage, wo wir „You & Me“ rausbringen wollen. Redfield Records ist uns gleich positiv aufgefallen, weil dort einfach viele verschiedene Bands gesigned sind, aber das Bandroster doch sehr stimmig ist. Wir sind dann schnell in Kontakt mit Chris von Redfield gekommen. Sowohl auf musikalischer, als auch menschlicher Basis passt das einfach sehr gut und das Label bringt auch einfach ein großes Maß an Professionalität mit sich, von dem wir nur profitieren können und wollen.

Allschools: Ihr seid aktuell auf Tour durch Deutschland und darüber hinaus. Bucht ihr eure Touren noch selbst oder habt ihr auch da professionelle Unterstützung?

Aktuell buchen wir die Touren noch selbst, Daniel hat da ein ganz gutes Händchen und es klappt meistens auch recht gut. Nichtsdestotrotz sind wir von professioneller Unterstützung alles andere als abgeneigt …solide Tour- oder Support Slots sind ohne Booking-Agency mittlerweile einfach nicht mehr möglich.

Allschools: Was ist euch bei einer Tour am allerwichtigsten?

Definitiv Vorbereitung. Sowohl logistisch als auch musikalisch. Man möchte jeden Tag ein gutes Set abliefern, da weiß man dann schon was man zu tun hat. Der Spaß sollte allerdings auch nicht hinten anstehen, der ist zwar oft fragwürdig und niveauarm, aber macht ja nichts.

Allschools: Was soll nach der Tour passieren? Fallt ihr dann erstmal in ein leeres Loch oder geht es gleich weiter? Und wenn ja, womit?

 

 Also einen kurzen Blues spielt man nach einer Tour schon, man war viel unterwegs, verarbeitet viel, da kann schon etwas Wehmut aufkommen. Allerdings stehen bei uns bis zum Jahresende auch noch einige Shows an, auf die wir uns sehr freuen. Wir wollen unsere Platte so gut es geht pushen und viel live spielen. Für 2016 gibt‘s auch bereits wieder Tourpläne, spruchreif ist allerdings noch nichts.