Plattenkritik

THE TEX AVERY SYNDROME - Origin

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Info

Release Date: 04.10.2019
Datum Review: 10.10.2019
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Long Desert Run
2. Circle Around The Sun
3. Pendulum
4. Life Is For The Living
5. Disillusion
6. Pulling Teeth
7. Closure
8. All Is Not Lost
9. Warflower
10. Rage Gene
11. Sangre De Mi Padre
12. Betrayer

Band Mitglieder

 

Drums: Alexander Stehle
Guitar: Christoph Kipper
Guitar/Vocals: Nico Meister
Bass: Thomas Mück

THE TEX AVERY SYNDROME - Origin

 

 

Auch das Genre des Metalcores hat im Laufe der Zeit einige Phasen und Hypes durchlebt. In den letzten Jahren kristallisierte sich das Verlangen nach Female Fronted Bands heraus, bei denen zumeist amazonenhafte Elfen im Vordergrund stehen, die ihren männlichen Brüllwürfeln in Nichts nachstehen. Auch THE TAX AVERY SYNDROME (Tex Avery war eine amerikanischer US-amerikanischer Regisseur und Zeichner von Zeichentrickfilmen) präsentieren mit Laura Gierl eine „Powerfrontfrau“, die mit vielen Bildern auf der Haut und Hochglanz-Internetpräsenz als optischer Augenfang dient. Alles nur Kalkül? Oder steckt doch mehr dahinter?

Ihr erstes Fulllength betitelte die Frankfurter Combo mit „Origin“ und dem ersten Empfinden zum Trotz wird von Beginn an Gas gegeben und denen einen vor den Latz geknallt, die solche Einleitungssätze wie weiter oben schrieben. Denn schnell wird klar, dass es sich hier um Könner und Kenner der Szene handelt und nicht um ein Kasperletheater der Effekthascherei. Power, Mosh und Groove paaren sich mit derben Vocals, die zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, da sie dem Gebrüder Grimm bekannten Spieglein das „die von THE TAX AVERY SYNDROME“ entlocken wollen. Aber nach und nach fügen sie sich mit der instrumentalen Schlagzahl und kredenzen ein homogenes Dampfeisen, dass über alles wegbügelt, was sich als zerbrechlich geriert. so richtig geil werden die Songs dann, wenn sie noch melodische Parts einbauen, die trotz ihrer Namensgebung immer auch die Aggressivität in den Hafen schiffen. Wo sich viele Metalcorebands im „hart“ an „zart“ verlieren, legen TTAS tonnenweise Briketts Salz in die Wunde und lassen den das Zimmer zerlegenden Hörer vor Schmerzen aufschreien. Ein fetter Pluspunkt oben drauf ist der Gastbeitrag von Brock Lindow (Sänger von 36 CRAZYFISTS), dessen Stimme (ich liebe…) sich mit Lauras ein Duell in einem modernen Metalmärchensong liefert. ein weiterer Gastbeitrag stammt von FIRST BLOOD Sänger Carl Schwartz.

Nichts Neues aber richtig Gutes liefern THE TEX AVERY SYNDROME mit ihrem Debüt „Origin“, dass nahtlos an die vielen Szenebands anschließen kann und aufgrund seiner Brutalität und seines Facettenreichtums trotz enger Grenzen als kleines Highlight am untergehenden Metalcorehorizont tituliert werden muss.   

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Clement

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Ich fühle mich zu alt