THE KOOKS waren zu Besuch in der Hauptstadt und passend zum unbeschwerten Sound der Band gab es strahlenden Sonnenschein. Nicht wenige tummelten sich auf dem Platz vor dem Tempodrom. Dank des guten Wetters beschlossen anscheinend einige, lieber noch ein Bier in der Sonne zu genießen, als nach Drinnen zu gehen, was dazu führte, dass Support CALLUM BEATTIE vor einem noch relativ leeren Saal auftrat. Nur von einem Scheinwerfer angestrahlt, lauschte man seinen netten Poprock-Songs, die der gut aufgelegte Brite nur mit seiner Akustikgitarre darbot. Die Leute mochten ihn und so ging man gegen Ende seines Auftritts auch der Aufforderung nach, die Feuerzeuge beziehungsweise Handydisplays in die Luft zu heben, was das Tempodrom schon am frühen Abend in einem kleinen Lichtermeer erstrahlen lies.
Ein ziemliches Kontrastprogramm gab es danach bei den BLOSSOMS auf die Augen und Ohren. Statt Akustikgitarren gab es Synthie-Pop, der direkt aus den 80ern zu kommen schien – gespielt von einer Band, die optisch aber mehr nach den 70ern aussah. Wichtiger war aber natürlich die Musik – und die machte Laune. Die Band wirkte eher zurückhaltend und mit ihren sowieso entspannten Songs, die als ein ausgeglichener Mix aus beiden Alben der Engländer ausgewählt wurden, wollte der letzte Funke zwischen Band und Publikum nicht so ganz überspringen. Dafür war an diesem Abend eine andere Band zuständig...
Kurz nach 21 Uhr betraten THE KOOKS die Bühne und die treibenden Intro-Gitarren von ''Always Where I Need To Be'' taten ihr Übriges, um direkt alle Tanzbeine in Schwingung zu bringen. Und wie die Auswahl der nächsten Songs zeigte, sollten die auch eine Weile nicht mehr still stehen – denn die Band feuerte bereits zu Beginn überraschend viele Fanlieblinge ab. So folgte auf ''Sofa Song'' und ''Eddie's Gun'' mit ''She Moves In Her Own Way'' bereits der dritte Song vom Debüt ''Inside In/Inside Out“. Beim Blick auf die Ränge war kein ruhiger Punkt auszumachen – alle dort Anwesenden schienen in Bewegung zu sein. Auch die Band selbst schien jede Menge Spaß zu haben. Allen voran Frontmann Luke Pritchard versprühte gute Laune und war pausenlos in astreiner Mick Jagger-Manier auf der Bühne unterwegs. So spielte es fast keine Rolle, ob nun alte oder neuere Lieder gespielt wurden. Textsicher schien das Publikum bei allen Songs zu sein. Lediglich als die Band zwei Songs vom 2014er ''Listen'' spielte, wurde es für kurze Zeit etwas ruhiger im Tempodrom. Mit dem anschließenden ''Do You Wanna'' kam die Stimmung aber schlagartig wieder zurück. Und als dann auch noch ''Seaside'' angestimmt wurde, kamen auch die Letzten, die kurz zuvor loszogen, um für Getränkenachschub zu sorgen, zurück in den Saal gestürmt.
Es folgte ''Junk Of The Heart (Happy)'' bevor die Band die Bühne zum ersten Mal verließ. Zurück auf dieser, nutzten THE KOOKS die Zugabe, um mit ''No Pressure'' auch noch einen Track vom aktuellen Album zu spielen. Wurde dieser gut aufgenommen, fehlte natürlich trotzdem noch dieser eine Song vom Debüt, auf den wohl die meisten warteten - ''Naïve'' machte den Abschluss und ließ vermutlich viele im Publikum in alten Indie-Disko-Erinnerungen schwelgen, bevor sie zufrieden nach draußen, ins immer noch fabelhafte Wetter, entlassen wurden.
Alle Bilder gibt es hier: THE KOOKS, BLOSSOMS, CALLUM BEATTIE