06.09.2018: SWEDISH DEATH CANDY, SUNDOG - Nürnberg - Z-Bau

10.09.2018
 

 

An einem Donnerstagabend verschlug es mich in den Z-Bau, um dem neugewonnen Hörgenuss um SWEDISH DEATH CANDY zu frönen. Doch nicht nur die Jungs aus London sollte es an diesem Tag zu hören geben: SUNDOG aus München lieferten einen guten Support, der es den Zuhörern möglich machte, in Stimmung zu kommen. Richtig vermutet: Es geht um Blues Rock, oder Acid Rock, wie der persönliche Stil der britischen Nicht-Schweden bezeichnet wird. Beginnen wir aber mit der vierköpfigen Supportband.

SUNDOG haben Potential: Die vier Musiker werden laut Facebook seit 2014 durch das Genre des Heavy Blues vereint – und das merkte man ihnen auch auf der Bühne an. Eine schöne Konzerteinstimmung war das allemal, obgleich sich die Besucher noch eher verhalten im hinteren Bereich des Roter Salon aufhielten. Den ein oder anderen Fußwipper konnte man jedoch ausmachen, für einen fränkischen Donnerstag wohl angemessen. Genaugenommen war es auch eher eine kleinere und überschaubare Show, deren Qualität jedoch keine Einbußen verbuchen musste.

Besonders gefiel mir der Song „Perpetual“ von SUNDOG: Mit schönem und bauchigem Bassintro ein sich aufbauender Track, der richtig Spaß macht – live wie auf Platte. Kleinere Kritikpunkte von meiner Seite wären hierbei wohl auch noch zu nennen: Die Ansagen zwischen den Songs wirkten etwas unkoordiniert. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Band nicht genau wusste, was sie nun eigentlich tun sollte. Auch Songeinstiege schienen ab und an noch etwas wackelig. Sobald die Songs dann aber anliefen, war das auch wieder vergessen. Im Video findet Ihr anbei die komplette Scheibe „Where My Bones Lie“ (2018), „Perpetual“ beginnt bei Minute 22:53.

SWEDISH DEATH CANDY - da bin ich tatsächlich allein wegen des Namens hellhörig geworden. Journalistisch brillant hatte ich natürlich auch vergessen, Sänger und Gitarrist Louis nach den Hintergründen des Namens zu fragen. Dafür habe ich mich am Merchstand lieber über Belangloses unterhalten und ein Shirt mitgenommen. Jedenfalls eine sehr sympathische Band. Glücklicherweise wird unter anderem in diesem hier zitierten Interview Folgendes von Louis auf die Frage nach der Geschichte hinter dem Namen preisgegeben:

“There are a few stories behind the name, but essentially it comes from a reaction to disgusting Swedish liquorice – hence the name of our first EP [Liquorice]” (Louis Perry)

Schwedische Lakritze also – naja gut, schmeckt auch echt nicht besonders, wenn Ihr mich fragt. „Liquorice“ erschien 2016, ein Jahr später wurde die selbstbetitelnde Scheibe „Swedish Death Candy“ (2017) veröffentlicht. Der Song „Last Dream“ gilt wohl als der momentan bekannteste der Band:

Von der Show im Z-Bau war ich rundum begeistert. Man sagt ja oft, dass Musiker ihre Songs fühlen und total darin aufgehen. Bei SWEDISH DEATH CANDY trifft das wirklich zu 150% zu, allein die Moves von Basser Jiwoon machen es einem schwer, still stehen zu bleiben – mal ganz abgesehen von Louis‘ stereotyper Pilzkopffrisur (die im Takt geschüttelt wurde) und Francescos Synthkeyboard. Eine wunderbar energiegeladene Show, die zwischendurch auch dazu einlädt, gedanklich ein wenig abzudriften. Fazit: Absolut sehens- und hörenswert, für mich einer der Geheimtipps dieses Genrebereichs!