07.02.2019: DEATH CAB FOR CUTIE, THE BETHS - Berlin - Astra

10.02.2019
 

 

Damit einem, trotz kaltem Berliner Wetter, warm ums Herz werden konnte, luden DEATH CAB FOR CUTIE, mit neuem Album im Schlepptau, ins schon seit Wochen ausverkaufte Astra ein.

Mit dabei waren THE BETHS aus Neuseeland, die den Abend vor einem bereits gut gefühlten Saal eröffneten. Die Band gab eine halbe Stunde ihren quirligen Indi-Pop zum Besten, der Spaß machte und auch vom Publikum gut angenommen wurde. Leicht schüchtern oder vielleicht auch nervös wirkte die Band in ihren Zwischenansagen, hinterließ aber gerade deswegen irgendwie einen sympathischen Eindruck, ehe sie die Bühne für den Umbau räumen mussten.DEATH CAB FOR CUTIE starteten pünktlich um 21 Uhr ihren Auftritt. Das Astra war voll bis zum Rand und begrüßte die Band lautstark. Mit dem eröffneten ''I Dreamt We Spoke Again'' oder ''The Ghosts of Beverly Drive '' präsentierten die sichtlich gut aufgelegten Amerikaner in den Anfangsminuten vor allem Songs der neueren Alben. Als dann aber die ersten Töne von ''Title and Registration'' ertönten, war der Jubel groß. Am Sound gab es nicht wirklich viel zu meckern, auch wenn die Stimme von Sänger Ben Gibbard hin und wieder leicht von den Instrumenten verschluckt wurde. Vor allem Drummer McGerr machte sound- und spieltechnisch eine sehr gute Figur. Auch die Beleuchtung wurde, wie eigentlich immer bei DEATH CAB FOR CUTIE, passend zum Sound, sehr dezent und sparsam eingesetzt. Die Band spielte sich wunderbar durch die Diskografie. Selbst alte Fanlieblinge aus der Zeit um die Jahrtausendwende, wie beispielsweise ''A Movie Script Ending'', fanden ihren Weg ins Set. Und trotzdem wollte es an dem Abend, zumindest bei mir, nicht so ganz mit der durchgehenden Begeisterung klappen. Noch nie habe ich ein Konzert erlebt, bei dem sich Langeweile und Begeisterung so schnell abwechselten. Woran es lag, konnte ich gar nicht genau sagen. Vielleicht war das Astra als Location, für eine Band wie DEATH CAB FOR CUTIE, einfach nicht die richtige Wahl. Möglicherweise lag die Erwartungshaltung, nach dem letzten, mehr als gelungenen Besuch der Band im Huxleys, aber auch einfach zu hoch. Es hatte gerade gegen Ende des regulären Sets auch den Anschein, als würde sich das Astra im hinteren Bereich zunehmend leeren.Die Leute, die das Konzert frühzeitig verließen, verpassten dann aber doch einiges. Nachdem die Band mit ''Soul Meets Body'' die Stimmung wieder deutlich hob und von der Bühne verschwand, kehrte anschließend zunächst Ben Gibbard alleine, nur mit Akustikgitarre bestückt, zurück. Und vielen war bereits klar, was jetzt kommen sollte. Mit ''I Will Follow You Into the Dark'' ertönte für mich das Highlight der Show. Einfach, weil es ein Fest für die Ohren war, wie ausgerechnet der reduzierteste Song des Abends, vom kompletten Astra mitgesungen wurde und eine Intensität ausstrahlte, dass dieser Moment wohl für ein paar feuchte Augen gesorgt haben dürfte. Dagegen konnte das anschließende ''When We Drive'' eigentlich nur verlieren. Aber DEATH CAB FOR CUTIE hatten natürlich noch einige Asse im Ärmel. Denn mit Songs vom Überalbum ''Transatlanticism'' bekommen sie einfach alle. Und so sorgte der grandiose gleichnamige Titeltrack für einen versöhnlichen und gelungenen Konzertabschluss – eines doch sehr durchwachsenen Abends.


Hier gibt es die Bilder aller Bands: DEATH CAB FOR CUTIETHE BETHS