08.01.2021: SEVENDUST - Animosity - Stream

09.01.2021
 

 

Was machen Künstler in der Pandemie? Gibt ja nicht viel, was zur Zeit ansteht. Alben veröffentlichen vielleicht oder sich um Soloprojekte kümmern, die man schon immer machen wollte. So geschehen bei SEVENDUST. Den ersten Punkt hat die Band aus Atlanta bereits im letzten Jahr erledigt, als man „Blood & Stone“ veröffentlichte. Auch das andere kann man abhaken, da sowohl Drummer Morgan Rose als auch Gitarrist Clint Lowery Soloalben veröffentlichten. Was bleibt also noch? Klar, Quarantäne-Konzerte spielen! Dazu hat sich der 5er etwas ganz Besonderes ausgedacht: Zum 20-jährigen Jubiläum ihres Albums „Animosity“ spielen sie dieses komplett. Auch mit den integrierten Bonustracks, u.a. „Leech“ vom Freddy-Vs-Jason-Soundtrack.

 

 

 

 

Als Fan konnte man sich gegen eine Gebühr live zuschalten und SEVENDUST zuschauen und zuhören. Da ich nicht unbedingt ein Freund von Musikmitschnitten oder Liveaufnahmen bin, sondern viel lieber auf richtige Konzerte gehe, war ich erst skeptisch. Macht das überhaupt Bock, sich sowas anzuschauen? Zuallererst kann darauf antworten, dass SEVENDUST den Gig sehr professionell filmen lassen. Durch die klasse Überblendungen, die die Musiker beim Ausüben ihres Könnens eindrucksvoll in Szene setzen, ist man meilenweit von einem einfachen Mitschnitt entfernt. Zudem gibt es um die Band herum Projektionsflächen, die sowohl eindrucksvolle Lichteffekte (Unglaublich bei „Trust“) oder auch Leute, die ein Konzert ansehen, wiedergeben. Das ist absolute Champions League. Auch die Band reißt sich den Allerwertesten auf, vor allem Frontmann Lajon „LJ“ Witherspoon ist wie gewohnt der absolute Oberknaller. Was der Typ alles mit seiner Stimme anfangen kann, ist ebenfalls Königsklasse. Ob brutale Shouts wie bei „Crucified“ oder langsame Rockballaden wie „Xmas Day“ (inkl. Gänsehaut- Duett mit Clint Lowery), LJ ist immer on top. Zudem gibt es coole Ansagen und auch Aufforderungen zum Mittanzen vorm Bildschirm.

Summa summarum fand ich diese Performance für sich genommen ganz gelungen und es wurde so gut wie nie langweilig. Auch sehr cool, dass einer der besten Stücke aus der Feder von SEVENDUST „Angel´s Son“ in einer unfassbaren Version runtergezockt wurde. Dabei erschien es, ob die Musiker in einem Schneegestöber auftreten würden. Großartig. Aber leider kann auch noch ein so superb aufgemachter Stream nicht die gleiche Atmosphäre erzeugen wie ein richtiges Konzert. Daher ein lachendes sowie ein weinendes Auge.