11.03.2013: Make Do And Mend, Apologies, I Have None, Daylight - Köln - MTC

11.03.2013
 

 



Das MTC in Köln meldet an diesem nassen und kalten Montag recht schnell ausverkauftes Haus. Der Grund dafür dürfte wahrscheinlich nicht das Wetter gewesen sein, sondern viel mehr, dass zwei der angesagtesten Melodic Hardcore / Punk-Rock Bands aus Amerika und Großbritannien geladen hatten:
MAKE DO AND MEND und APOLOGIES, I HAVE NONE. Der dritte Support DAYLIGHT dürfte hierzulande (noch) relativ unbekannt sein.

Als DAYLIGHT aus Pennsylvania ihr Set mit “On The Way To Dad’s“ beginnen ist es im MTC zwar schon recht voll, aber wirklich Stimmung will noch nicht aufkommen. Zugegeben, die Musik der vier Amerikaner ist nicht so tanzbar wie die von MDAM oder Konsorten, aber ein wenig mehr Bewegung hätte wohl auch die Band gefreut. So wirkten sie doch relativ schüchtern und Sänger Taylor Madison auch ein Stück weit angepisst, aber das gehört wohl auch zur Attitüde der Band dazu. Grund zum sauer sein haben sie nämlich nicht - im Gegenteil. Der “Beste Sound Award“ ging diesen Abend mit großen Abstand an DAYLIGHT.
So wird sich mit einem sehr guten und druckvollen Sound durch die komplette The Difference In Good And Bad Dreams gespielt und “Selfish“ von Dispirit findet seinen Weg ins Set ebenso wie ein neuer Song von Jar: “In On It“ (Review folgt!).
Einziger Wehmutstropfen ist, dass die Band bereits auf der letzten BASEMENT Show in London und auf ihrer Europatour diese exakt selbe Setlist spielten.
Bleibt also nur zu hoffen, dass sie Ende des Jahres noch einmal vorbeischauen und dann mit Jar im Gepäck uns eine etwas andere Setlist präsentieren. (Dass die Band ein paar Lieder von Sinking spielt bleibt also (leider) weiter äußerst unrealistisch)
Nach sehr guten fünfundzwanzig Minuten ist dann auch schon Schluss.

Nach einer kurzen Umbaupause betreten APOLOGIES, I HAVE NONE die Bühne. Wohlgemerkt auf die selbe Bühne, auf der man erst vor einem halben Jahr als Vorband von JOYCE MANOR stand. Ich glaube nicht, dass ich einen Bandnamen in diesem Jahr mehr gelesen haben als den ihren. Ob seitens Uncle M oder irgendwelchen neuen Konzert-/Festivalankündigen, man kam und kommt um den Namen APOLOGIES, I HAVE NONE einfach nicht mehr herum.
Gespielt wurden ausschließlich Songs ihrer Debüt LP London, die erst vor kurzem in Deutschland erschienen ist. Im Gegensatz zu dem Auftritt von DAYLIGHT ist das MTC nun auch bis zur Bühne hin brechend gefühlt. Es wird gefeiert, mitgesungen (auch aufgrund wiederholten nervigen Aufrufen der drei Sänger) und mitgeklatscht. Die Songauswahl ist auch hier, ähnlich wie bei DAYLIGHT, ziemlich vorhersehbar gewesen und so finden die Songs “60 Miles“, “The 26“ und natürlich das großartige “Clapton Pond“ gleichermaßen ihren Weg in das Set.
Im Vergleich zu der Show mit JOYCE MANOR im Oktober hat sich aber einiges getan bei den jungen Briten. So ist deutlich mehr Stimmung, viel mehr Bewegung im Publikum und es scheint als kenne fast jeder die Texte, was die Band sichtlich freut, dahert freut es die Band zu sagen, dass man schon im Sommer wieder nach Deutschland kommt. Na toll.
Die Promomaschinerie von Uncle M scheint also Früchte zu tragen.

Nach einer weiteren Umbaupause betreten dann die Headliner des Abends die Bühne. Meine Meinung über das neue Album ist nicht die Beste, sodass ich recht gespannt war, wie das ganze live funktioniert und ob überhaupt noch etwas von der heißgeliebten Bodies Of Water EP gespielt wird.
Begonnen wurde das Set mit “Stay In The Sun“ und anderen Lieder von Everything You Ever Loved. Um dann für ein wenig Abwechslung zu sorgen spielte die Band “Transparent Seas“ und “Oak Square“ von End Measured Mile und das Publikum nahm Song für Song dankend auf. Es wurde gestagedived (insofern es die kleine Bühne vom MTC zulässt) und akribisch mitgesungen. Sänger James Carroll immer wieder überwältigt spricht von dem besten Abend der Tour, wie toll Deutschland sei und dass die Band es nicht fassen kann, wie viel Glück sie mit dem allem haben. Klang zwar alles ein wenig nach Attitüde aber irgendwie wollte man es ihm dann doch glauben. Gegen Ende des Sets kam dann zumindest noch “Winter Wasteland“ um die Fans der zweiten EP noch zufrieden zustellen. Besser als nichts.

Was sich jetzt zugegebenermaßen alles relativ miesepetrig liest war eigentlich gar kein schlechter Abend, aber eben auch kein sonderlich guter.

(Das MDAM mindestens sechs verschiedene Bandshirts und einen Baseball Hat hatten überrascht irgendwie nicht so sehr, oder?)