25.10.2017: NECK DEEP, AS IT IS, REAL FRIENDS, BLOOD YOUTH - Stuttgart - Universum

26.10.2017
 

 

BLOOD YOUTH eröffneten den Abend mit der härtesten Musik unter den vier Bands. Wenig begeisterungsfähig zeigte sich das Publikum, wie so oft, bei den Stage-Eröffnern. Der mittelmäßig bis schlechte Sound tat den Briten auch keinen Gefallen. Ein Glück, dass die Energie von Sänger Kaya weit über die Bühne hinaus zu spüren war. Er befördert die Worte aus seinem Innersten hinaus in die dunkle Masse der Menschen, wo sie zwar schwer verständlich sind, aber dennoch nachvollziehbar transportiert wurden.

Kurze Umbaupause, dann hieß es Bühne frei für die REAL FRIENDS. In diesem Jahr waren sie schon zum zweiten Mal zu Gast in Stuttgart. Im Frühjahr waren sie noch auf Headliner Tour unterwegs, jetzt hatten sie als Support aber trotzdem eine starke Fanbase im Universum vor sich. Leider war die Stimme von sowohl Sänger Dan als auch die backing vocals nur teilweise zu hören. Ein fast katastrophaler Mix brachte bei den eigentlichen singalong Liedern wie „Mess“ nur halb so viel Spaß. Das Publikum stimmte aber dennoch mit ein und alles schien gut. Beim emotionalen Höhepunkt „I’ve Given Up On You“ war dank leiser Musik dann auch die Stimme mal klar zu verstehen, genauso wie der wunderschöne Stimmenchor der Stuttgarter.

AS IT IS folgten mit ihren poppigen Liedern danach. Hier verstand man dann auch tatsächlich mal was vom Gesungenen, was aber auch nicht immer so toll war. Ein paar mal lag Sänger Patty kräftig daneben. Wer weiß, ob das auch technische Hintergründe hatte, jedenfalls war es schnell wieder vergessen. Gespielt haben die Jungs viel vom neuen Album „Okay“, so zum Beispiel „Pretty Little Distance“, „Soap“ und „Okay“. Die Menschen gingen ordentlich ab, was Patty dazu veranlasste sie „absolutely fucking incredible“ zu deklarieren. Seiner Sonnyboy-Ausstrahlung tat Pattys gewöhnungsbedürftige Frisur (spontan fiel mir da Kakadu ein) keinen Abbruch, zum Schmunzeln verleitete sie aber allemal. AS IT IS gaben alles und machten gut Stimmung. NECK DEEP schloss danach direkt daran an.

NECK DEEP – muss man noch mehr sagen? Wenn die REAL FRIENDS und AS IT IS so etwas wie Gütesiegel sind, dann sind die Briten das absolute Nonplusultra. Sänger Ben betrat die Bühne ohne T-Shirt, suchte viel Kontakt zum Publikum und auch der Rest der Band legte sich ordentlich ins Zeug. Von Ermüdung war bei den Stuttgartern trotz der fortgeschrittenen Stunde an einem Mittwochabend nichts zu spüren. Auf der Setlist standen unter anderem „Where Do We Go When We Go“, „December“, „Parachute“ und „Wish You Were Here“. Zu letzterem gab es die Erklärung, dass die traurigsten Lieder immer die Besten seien. Die lautstarke Zustimmung kam in Form vom Mitsingen. Energiegeladen, mit viel besserem Sound als noch zu Beginn des Abends und mit guter Laune gingen NECK DEEP dann um kurz vor 23 Uhr von der Bühne.