27.05.2019: GIANT ROOKS, AMILLI - Heidelberg - Halle02

29.05.2019
 

 

Großes bahnt sich an. GIANT ROOKS aus Hamm machen Halt in Heidelberg .
Mit im Gepäck: AMILLI.
Jung. Modern. Erfolgreich. x 2

Jugend trainiert für Olympia. GIANT ROOKS und AMILLI lassen den Altersdurchschnitt in Heidelberg auf ein Minimum sinken. Mit knapp 20 Jahren dürfte selbst der Großteil des Publikums älter als die Künstler an diesem Abend sein. Jedoch weder AMILLI noch GIANT ROOKS lassen sich das Alter anmerken.
Jung. Modern. Abgebrüht.

Frisch mit dem 1Live Krone-Förderpreis ausgezeichnet, unterstützt die Bochumerin nun GIANT ROOKS auf ihrer „Wild Stares“-Tour. Ohne Ferrari bzw. Rarri, wie es in der erfolgreichen Single der Künstlerin heißt, dafür im Sprinter geht es über Berlin, Köln, Heidelberg und Würzburg bis nach Nürnberg. Nächster Halt: Heidelberg.

Die Halle02 ist bereits brechend voll als die junge Bochumerin pünktlich um 20 Uhr die Bühne betritt. Ruhig, zurückgenommen, cool. Und das bereits in jungen Jahren. So schnell bringt AMILII nichts aus der Ruhe - zumindest während der Songs. Denn sobald die Band aussetzt, wechselt die Bochumerin von ihrer entspannten, tiefen Soulstimme auf eine schrille, aufgeregte Pieps-Stimme. Zwei Welten, die jedoch irgendwie zusammen gehören.

Die Bochumerin mixt Elemente aus Indie, Hip Hop, R’n’B und Funk, bleibt während den Liedern stets cool und besonnen und klingt damit ein wenig wie die kleine Schwester von BILLIE EILISH. Das Publikum hört mal aufmerksam, mal unaufmerksamer zu und applaudiert artig lautstark nach jedem Song. Kein einfacher Job als „Opener“.
Jung. Modern. Gut aufgelegt.

Aufmerksamer wird das Publikum erst als die Jungs von GIANT ROOKS die Bühne betreten. Anfang 20, schmal gebaut und bestens gelaunt. Mit einem riesigen Grinsen im Gesicht betreten die Hammer die Bühne in der Halle02. Folk, Elektro, Indie, Alternative-Pop. Shows mit KRAFTKLUB, MIGHTY OAKS und THE TEMPER TREP. Die Fünf haben sich in Rekordzeit nach oben gespielt. Unaufhaltsam. Ohne große Pausen. Und das vollkommen zu recht. Mit jeder Menge Spielspaß, Energie und guten Songs im Gepäck.

Während der Sound bei AMILII hier und da noch etwas breiig daher kam, stimmt spätestens bei GIANT ROOKS alles. Der Sound überrascht positiv, die Lichtshow unterstreicht die jeweilige Stimmung. Die Rahmenbedingungen passen.

Charmant präsentieren GIANT ROOKS neue und alte, bekannte und unbekannte Lieder. Unter anderem auch zwei brandneue Songs, die noch nicht einmal den Weg ins Studio gefunden haben.

Sänger Frederik Rabe fühlt sich dabei sichtlich wohl hinter seinem Mikrofon, tanzt auf der Bühne von links nach rechts, verschwindet im Zuschauerraum und hat von dort aus alles unter Kontrolle. Keine Aufregung, kein Lampenfieber, keine Anlaufschwierigkeiten. GIANT ROOKS schaffen es trotz ihres jungen Alters zu keinem Moment unaufmerksam oder gar peinlich zu wirken. Alles ist durchdacht, liebenswürdig und professionell. Schön.

Ihre neue EP „Wild Stares“ haben GIANT ROOKS auf „Pay What You Want“-Basis veröffentlicht. Wer viel zahlen kann, kann viel zahlen. Wer nur wenig zahlen kann, darf auch nur wenig zahlen. Schöne Idee.
D.I.Y. in (mittlerweile) etwas größeren Gefilden.

GIANT ROOKS lassen es in Heidelberg krachen und zeigen, dass Radiomusik nicht unbedingt schlecht sein muss.
Jung. Modern. Auf dem Weg nach oben.