ANDREW PALEY - der Songwriter und ex-THE STATIC AGE-Frontmann im Interview

24.03.2020
 

 

 
Du hast vor kurzem eine Playlist auf Spotify mit Songs veröffentlicht, die dich inspirieren - von The Mountain Goats, über Ulrich Schnauss bis hin zu The Psychedelic Furs. Bedeutet das, dass die Songs von deinem neuen Album eher in eine elektronische Richtung gehen werden?
 
Ja, in diese Richtung geht es. Das Album "Sirens" eine Vielzahl von Tracks, die aufgenommen wurden an welchem Ort ich eben zu der Zeit gerade war, also lag der Fokus eher auf der Gitarre und dem Gesang. Bei den neueren Songs konnte ich mehr an der Instrumentierung und größeren Arrangements arbeiten. In diese Richtung geht es und es macht mir sehr viel Spaß.

Wirst du diese Songs in dieser Form auch live spielen?
 
Ja, natürlich. Ich probe an den neuen Songs und werde viele davon ins Set einbauen. Ich werde auch mit weiterer Instrumentierung während der Liveshows experimentieren, wie das läuft ist allerdings noch etwas in der Luft. Ich freue mich sehr darauf, es auszuprobieren.

In einem Interview mit einer Radiostation meintest du, dass der Titel deines letzten Albums "Sirens" auch deine vergangenen Beziehungen beschreibt. Ist "Sirens" ein Konzeptalbum gewesen?
 
"Sirens" ist vielleicht aus Versehen ein Konzeptalbum in dem Sinne, dass vieles davon über Jahre hinweg geschrieben und aufgenommen wurde und es einige Moment über eine lange Spanne meines persönlichen Lebens behandelt. Daraus resultiert, dass sich Beziehungen und Themen innerhalb der Platte entwickeln. Es ist wie ein Sammelalbum in Audio Form. Es ist ist nicht offen oder in einer bestimmten Reihenfolge, aber es gibt bestimmte Elemente, die die Songs untereinander verbinden.
 
Planst du unterschiedliche Themen auf deiner neuen Platte "Scattered Light" anzusprechen? Kannst du uns schon etwas über die Geschichten verraten, über die wir auf der neuen LP hören werden?
 
Derzeit schreibe ich noch an einigen Songs und ich bin noch auf dem Weg an dem sich die Dinge zu einem großen Ganzen entwickeln. Generell versuche ich weniger reserviert zu sein, über was ich schreibe und wie die Songs zusammenkommen. Im Falle von "Sirens" passierten die Dinge sehr natürlich, da ich die Aufnahmen alleine umgesetzt habe. Nun gibt es die Absicht ein volles Album zu produzieren und darauf möchte ich aufbauen. Der Prozess macht mir Freude und wir finden im Team heraus wo es hinführt.

Gibt es ein Label und ein genaues Release-Date? Kommt die neue Platte auch auf Paper+Plastick und Make My Day Records heraus?
 
Es gibt noch kein genaues Veröffentlichungsdatum und bezüglich der Label-Situation sind wir gerade dabei das herauszufinden.

Du hast mit Künstlern wie The Lion And The Wolf, Northcote, Garrett Klahn oder Last Days Of April auf deinen Touren in Deutschland gespielt. Welche Tour davon hat dir am meisten Spaß gemacht?
 
Es hört sich jetzt wahrscheinlich nach einem kleinen Antwort-Betrug an, aber bisher war jede Tour in den vergangen Jahren großartig. Ich habe es genossen mit den jeweiligen Künstler unterwegs zu sein, die Shows waren immer gut und ich habe viele Freunde kennengelernt. Ich muss sagen, dass die Tour mit Garrett Klahn und The Lion and the Wolf in Japan mind-blowing war, aber das liegt auch daran, dass ich zuvor noch nie in Japan war und die ganze Sache als großes Abenteuer wahrgenommen habe. Der Fakt, dass Tom und Garrett tolle Menschen sind, hat natürlich auch geholfen.
 
 
 
 
Du warst auch mit Bob Nanna von Braid unterwegs. Hast du Geschichten von den Shows, die du mit uns teilen kannst?
 
Ja, das war auch eine tolle Erfahrung. Bob ist großartig und ein sehr witziger Typ. Ernsthaft, er hat mich immer zum Lachen gebracht. Wir beide waren zusammen unterwegs, seine Frau Lauren war dabei, die Musik unter dem Namen Cellarette veröffentlicht, und unsere Tourmanagerin Eva Bozevniece von Flix Agency, die mich schon 2014 bei meiner ersten Solo-Tour mit Northcote 2014 begleitet hat, war auch dabei. Wir sind vor allem durch Italien und Deutschland getourt und wir waren eine großartige Crew.
 
Was die Geschichte anbelangt...mhmm..Ich frage mich, ob ich mit dem ländlichen Spukschloß in Italien gehen soll, dem Metal Jam in einem besetzten Jugendzentrum um 3 Uhr nachts oder mit unserem Van Breakdown. Ich denke letzteres war das, was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist. Wir waren auf dem Weg nach Italien von einer Show im Westen von Deutschland aus. Wir sind an einer Raststätte rausgefahren und als wir auf den Parkplatz gefahren sind, hat der Van ein komisches Geräusch gemacht. Es kam viel Rauch aus der Belüftung. Es hat einem Problem ausgesehen, also haben wir die Haube gelüftet. Dann kam uns ein entsetzlicher Geruch entgegen. Natürlich hat es auch geregnet und es war ziemlich kalt. Wir haben uns gebückt und gesehen, dass wir Öl verlieren. Keiner von uns ist Mechaniker, aber wir wussten, dass das alles ziemlich schlecht ist. An diesem Punkt haben uns ein paar Deutsche registriert, die Ahnung von Autos zu haben schienen und auf uns zu kamen, um zu helfen. Wir haben ihnen die Situation erklärt und trotz Sprachbarrieren (Ich kann vielleicht fünf Sätze auf Deutsch sprechen, avier davon sind Beleidigungen und die anderen konnten kein Wort Englisch), wusste ich bei "Ah...nein...das ist kaputt. Kaputt.", dass wir wirklich in keiner guten Situation waren.
Also standen wir mit einem kaputten Van irgendwo zwischen Süddeutschland und Italien. Wir wurden abgeschleppt und saßen den ganzen Abend vor einer Werkstatt in der Kälte bei Regen und haben schlechten Whisky getrunken. Die Show in Milano haben wir verpasst. Wir sind mit einem Taxi in einem Hotel angekommen und ein neuer Van erreichte uns am nächsten Morgen von Prag aus. Eine lange Fahrt später, sind wir beim GOB in Viareggio, Italien in der Nacht angekommen.
 
Ganz nebenbei, das war der selbe Van mit dem meine Band The Static Age durch Osteuropa bis ins tiefste Russland gefahren war. Zum Glück hat uns das Fahrzeug damals nicht im Stich gelassen.
 

Du hast auch mit dem Electro-Künstler SteLouse kollaboriert und bist mit ihm auf einem großen Festival aufgetreten. Was ist deine Verbindung zu SteLouse?
 
Ross (der Typ hinter SteLouse) hat mich vor ein paar Jahren angehauen ob wir etwas zusammen starten wollen. Er war seit Jahren ein Fan von The Static Age. Wir haben eine Zeit lang Ideen hin und her gespielt und sind zusammen sogar in ein Studio nach Detroit gegangen, eines der Resultate daraus ist der Track "Let Go.". Es macht unglaublich viel Spaß mit ihm zu arbeiten und er ist unfassbar gut in dem, was er tut. 

Planst du weitere Zusammenarbeiten mit SteLouse oder anderen Künstlern in der Zukunft?
 
Ja, ich spreche mit einigen Künstlern im Moment. Da wird sicherlich noch etwas kommen.
 
Mit deiner Band The Static Age hast du auch mit einigen Leuten gearbeitet, wie Dave Walsh von The Explosion und The Loved Ones, sowie Jude Puget von AFI, die Tracks von The Static Age ge-remixed haben. Bist du mit den beiden noch in Kontakt?
 
Es ist eine Weile her, dass ich mit beiden persönlich gesprochen habe. Ich kann aber sagen, dass die beiden mitunter die besten Typen waren, die ich über die Musik kennenlernen durfte. Sie haben beide The Static Age über die gesamte Bandgeschichte hinweg sehr unterstützt!
 
Wenn du deinen Lieblingssong von The Static Age tpicken müsstest, den du akustisch spielst, welcher wäre das und warum?
 

 

Mhm, ich denke einige Songs der Band lassen sich besser mit der Akustikgitarre spielen als andere. Meine Favoriten sind Amphibian und Come Swimming, ich habe aber auch mit anderen Songs experimentiert. Ich habe Ghosts und These Days auf der Ukulele und am Piano für eine Compilation und als B-Seite aufgenommen und das hat erstaunlich gut funktioniert.